Seid doch ein bisschen altmodisch

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GRAZ-UMGEBUNG. Sie kennen doch bestimmt diese Werbung: die, in der sich Senta Berger, Hannelore Elsner und Christiane Hörbiger dramatisch an Wänden entlangdrücken und im Bett herumräkeln. In ihren neuen, eleganten Kleidern. Es ist die Werbung, in der die Grandes Dames des deutschsprachigen Films verlautbaren lassen, dass sie nicht altmodisch seien. Weil sie stresslos online einkaufen. Fazit: Der Einzelhandel ist altmodisch geworden.

Kunden verwöhnen

"Ich hab mich schon über die Werbung und die Werbeträger geärgert", sagt Claudia Warzinger. Trotzdem schmunzelt sie ein wenig: "Anscheinend tut sich auch der Internetverkauf recht schwer. Sonst müsste man erst gar nicht prominente Frauen dafür einsetzen."
Zusammen mit ihren zwei Mitarbeiterinnen betreibt sie eine Modeboutique in Frohnleiten. Ihr Grundgedanke zur Eröffnung war, dass Frauen, die vom Alltag gehetzt hin- und herlaufen, bei ihr eine stressfreie Zone betreten und sich Zeit nehmen können. Zu Warzinger kommen Kundinnen, die nicht 'nur' einkaufen, sondern vor allem sich selbst durch Mode ausdrücken wollen. Und sie kommen immer wieder – ein Zeichen dafür, dass der Service im Einzelhandel Priorität hat.

Im Wandel

Diverse Internetportale haben weder einen bekannten Standort noch bekannte Mitarbeiter. Inwiefern verändert sich das Kaufverhalten dadurch? Kundenwünsche von den Augen abzulesen, ist jedenfalls nicht möglich. "Das Heimelige geht verloren. Jeder schweift in die Ferne, aber das Gute liegt so nahe. Kleinbetriebe bemühen sich immer um ihre Kunden. Wünsche können erfüllt werden", sagt Warzinger.

Der Kleine unter Druck

Für den Kleinbetrieb steht bei großer Konkurrenz die Existenz auf dem Spiel. Mit dem Onlinehandel ist längst ein weiterer Wettkämpfer dabei. Regionaler Bezug und ein persönlicher Umgang miteinander gehören aber auf die Einkaufswunschliste. Verloren gehen "in erster Linie die freundliche Begrüßung, eine individuelle Beratung und natürlich auch ein persönliches Gespräch", weiß die Modeboutiquebesitzerin.

Wohlstandsgesellschaft

Die Vorteile des Kleiderkaufs über das Internet sind klar: An- und Abfahrt kosten Zeit, das Schleppen von Einkaufssackerln ist mühsam und das Anstehen vor Umkleidekabinen nervig. Andererseits verleitet das anonyme Shoppen oftmals zum Mehrkauf. Das ein oder andere Stück landet doch im Warenkorb – obwohl es vielleicht nicht gebraucht wird.

Welche Meinung Alois Siegl, Obmann der Wirtschaftskammer Steiermark und Spartenvertreter im Handel, zum Onlineshopping und -handel hat, können Sie hier lesen.

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Claudia Warzinger (r.) und ihr Team wissen, was Einkaufserlebnis bedeutet. | Foto: KK
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