Die Walpurgisnacht
ist die Nacht vom 30. April auf den 1.Mai.
Es gibt in Hessen den Brauch, den Mai mit einem Tanz am Berg Brocken zu begrüßen. In der Walpurgisnacht wurde damit der Winter vertrieben.
Die Hexen tanzen in dieser Nacht in den Mai und fliegen auf ihren Besen durch die Luft.
In Tirol findet das Verbrennen der Hexen statt. Dazu werden an einem Donnerstag vor dem Ersten Mai Bündel aus harzigen Holzsplittern, Schierling, Wolfsmilch, Rosmarin und Schlehenzweigen zusammengebunden. Diese werden aufbewahrt und von Männern am Ersten Mai verbrannt. Ende April werden alle Häuser gereinigt und mit Wacholderbeeren geräuchert. Am Ersten Mai beginnt abends die Zeremonie der "Ausbrennung der Hexen". Männer und Buben machen ein Getöse mit Peitschen, Töpfen und Pfannen. Die Frauen sind für den Weihrauch zuständig. Die Hunde werden losgelassen und laufen bellend umher. Die Reisigbündel und der Weihrauch werden angesteckt. Alle Glocken werden geläutet. Bei diesem allgemeinen Aufruhr schreien alle:
"Hexe, fliehe, fliehe, von hier, sonst schlecht ergeht es Dir!"
Dann laufen sie siebenmal um die Häuser und das Dorf. Dieser Brauch, die Hexen in der Walpurgisnacht zu vertreiben, fand am Anfang des 20. Jahrhunderts noch in Bayern und bei den Deutschen Böhmens statt. Dort knallen die jungen Leute mit Peitschen, um die Hexen zu vertreiben.
In der Steiermark macht das die Schöcklhex auf dem Grazer Hausberg. Für den Ort St.Radegund wurde jüngst wieder eine neue Schöcklhex gestaltet und wird als Maskottchen für die Tourismuswerbung verwendet.
Mehr über die Walpurgisnacht können Sie im Werk von
James George Frazer: Der Goldene Zweig (The Golden Bough) aus dem Jahr 1928 nachlesen.
Frazer war zwar nur ein Stubengelehrter ohne Feldforschung, hat aber aus ganz Europa Traditionen zusammengetragen. Sein Buch ist eine Fundgrube für jeden, der mehr über Bräuche und Traditionen in Europa erfahren will, die vielleicht schon lange ausgestorben sind. Er erwähnt auch den Grazer Tattermann.
Erinnert sei an dieser Stelle auch an die Steirische Landesaustellung Hexen und Zauberer 1987 auf der Riegersburg, die die Hexenverfolgung an einem Ort dargestellt hat, wo es wirklich vor Jahrhunderten dazu gekommen ist.
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