Filmkritik der WOCHE: „Drive“ (Action/Thriller/Drama)
Tagsüber verdient sich der wortkarge Kid (Ryan Gosling, Stay, Blue Valentine) als Automechaniker und Stuntmanfahrer. Als wäre das nicht genug, fährt er nachts Fluchtwagen für Gangster. Abgebrüht und kontrolliert geht er dabei vor. „I just drive.“ Solange bis er sich für seine Nachbarin (Carry Mulligan, Wall Street) verantwortlich fühlt. Damit löst er eine Kettenreaktion aus, die ihn in ein beinhartes Gewaltszenario wuchtet. Gosling spricht kaum, dafür dringen seine winzigen Gesten unterschwellig bis ins Mark durch – man fühlt mit, schreckt auf oder wendet sich ab. Grausam: sein Ausraster im Lift. Die Ansätze der Gespräche erinnern etwas an Lynch Mullholland Drive, statt an The Fast and the furios. Die Autojagden lassen zwar einen Blockbuster erahnen, doch zu sehr liegt der Nebel des bedrohlich-melancholischen Independentfilms mit Elektrosound und schalen Neonlicht darüber. Intensive Fahrt! (Christian Knittelfelder)
4 von 5 "Driver-Punkte".
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