Zu klein für diese Welt

Foto: Privat
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Sein eigenes Baby zum ersten Mal in den Händen zu halten, ist wohl der bedeutendste Moment in einem Elternleben. Das neue Familienmitglied wird mit Liebkosungen willkommen geheißen und darf nach den Geburtsstrapazen an Mamas Brust ruhen. Für Frühgeborene sieht der Lebensbeginn allerdings anders aus. Familie Krienzer aus Stiwoll hat der WOCHE ihre ganz persönliche Frühchen-Geschichte erzählt.

Angst um Lisa

Lisa Krienzer kam in der 26. Schwangerschaftswoche mit 690 Gramm und 30 Zentimetern zur Welt. Durch Abdrücken der Nabelschnur hatte sie im Mutterleib ihre eigene Sauerstoffzufuhr blockiert. „Die schlimmste Zeit waren die zwei Stunden nach der Geburt“, erinnert sich Papa Robert Krienzer. Lisa musste sofort von ihren Eltern getrennt und von einem Ärzteteam versorgt werden. Das Bangen um ihr Überleben zog sich über Wochen. Zu dieser Angst kam das beklemmende Piepsen der Maschinen, die melden, wenn ein Frühchen aufhört zu atmen. „Da spürten wir jedes Mal, dass das Leben aufhörte. Ein leichtes Anstupsen genügte, um sie ans Atmen zu erinnern,“ schildert Robert Krienzer. Erst nach 14 Tagen durften sie ihre Tochter zum ersten Mal berühren.

Trost und Hoffnung

Sechzehn Punkte umfasste die Diagnose des Neugeborenen. Unter anderem hatten sich Bakterien in der Lunge gebildet, dazu kam eine kleine Einblutung im Gehirn. Insgesamt verbrachte die kleine Lisa 99 Tage im Krankenhaus. An 98 Tagen war ihre Mama an ihrer Seite und freundete sich mit dem Krankenhauspersonal an, das für sie zu einer tröstenden und kraftspendenden Familie wurde.

Starke Entwicklung

Ärzte prophezeiten den Eltern, dass Lisa wegen ihrer Lunge wohl nie Berge besteigen oder einen Marathon laufen könne. Heute ist Lisa sieben Jahre alt, ihr Entwicklungsstand ist längst altersgemäß, sie war bereits auf dem Dachstein, läuft über die Wiesen und versucht sich am Tenorhorn. „Wir haben uns dazu entschieden, unsere Geschichte zu teilen, damit andere Eltern von Frühchen Hoffnung darin finden“, erklärt Priska Krienzer abschließend.

Information
Zu den Frühgeborenen zählen alle Lebendgeborenen vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche. Da Frühgeborene sowohl kurz- als auch langfristig einem erhöhten gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind, ist die Frühgeburtenrate und ihre Langzeitentwicklung von besonderer Bedeutung. Insgesamt ist die Frühgeburtenrate in den letzten 20 Jahren weltweit stark gestiegen. Etwa fünf Prozent aller Frühgeborenen werden vor der 28. Woche geboren. Nur 68 Prozent der vor der 28. Schwangerschaftswoche Geborenen überleben das erste Lebensjahr. Die Schwangerschaftsdauer bestimmt wesentlich die Überlebenschancen des Neugeborenen.
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