Gefeiert wird in der Lederhos'n: Vom Oktoberfest bis zum Trachtenclubbing – kein Fest im Herbst ohne Dirndl & Co.
Allerorten geht es derzeit zünftig rund: Herbstzeit ist Wiesn-Zeit. Ausgehend von der Theresienwiese in München hat der Oktoberfest-Hype im Laufe der letzten Jahre auch die Steiermark und den Bezirk Weiz erreicht. Schmuck im Lebkuchenherzerl-Design findet man genauso in der Region wie Schnuller mit O'zapft-is-Motiv. Tracht ist in, Modedirndln in allen Farben gibt's mittlerweile sogar bei den großen Modeketten.
Almhüttendisco
Trachtig geht es nicht nur auf den Festwiesen und Berghütten zu, auch beim "normalen" Fortgehen hat man immer öfter die Gelegenheit, Lederhose und Dirndl auszuführen. Mit schuld daran sind Markus Zechner und Herbert "Junior" Schnalzer. Sie sind leidenschaftliche DJs und die Erfinder des Trachtenclubbings. "Die steilste Party der Alpen" versprechen sie, wenn sie mit ihrer mobilen Almhütte und Stimmungsmusik anrücken, um bis zu tausend Feierwillige zu unterhalten.
Gescheiter feiern
"Bei uns kommen 90 Prozent der Gäste in Tracht", erzählt Junior Schnalzer, Kollege Zechner ergänzt: "In Tracht feiert es sich gescheiter, richtig aufgebrezelt, als gäb's kein Morgen – da gibt's keine Raufereien, kein Herumschütten mit Getränken, da wird aufgepasst." Das Wichtigste am Dirndl? Markus Zechner grinst: "Die Person, die drin steckt!" Junior Schnalzer mag es, wenn das Dirndl Regionalität zeigt und auf die Herkunft der Trägerin schließen lässt. "Und natürlich die Position der Schleife", erklärt der Trachtenprofi. Die hat nämlich ihre eigene Bedeutung (siehe rechts).
Wiesn-DJs
Wie man den Kreis zwischen Wiesntradition und DJ-Pult schließt, zeigen die Trachtenclubber eindrucksvoll. Sie sind als erster DJ-Act überhaupt auf der heurigen Wiener Wiesn zu Gast. Übrigens: Dass die Oktoberfeste bereits im September stattfinden, ist zwar unlogisch, aber allgemein üblich. Schuld ist das Wetter, das im September meist freundlicher ist.
Was der "Dirndl-Code" bedeutet
In der Steiermark trägt man die Dirndlschürze traditionell am Rücken gebunden. Diese Gewohnheit sollte aber loswerden, wer ein Oktoberfest besuchen will. Hier gelten eigene Regeln, denn die Schürze sendet hier Flirtsignale und verrät einiges über die Absichten der Trägerin.
Variantenreich
Die Schleife rechts gebunden bedeutet: Die Trägerin ist in festen Händen. Eine Schleife auf der linken Seite verweist hingegen darauf, dass hier eine Single-Dame unterwegs ist, ansprechen ist erlaubt.
Eine Schleife vorne in der Mitte ist nicht empfehlenswert, so trugen sie früher junge Mädchen. Heute kann diese Variante auch bedeuten: Die Trägerin ist für alles offen.
Eine Schleife am Rücken weist die Trägerin entweder als Witwe oder Kellnerin aus – oder als Steirerin.
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