Asyl: Gemeinden für Menschlichkeit
Welche Gemeinden in GU nehmen bereits Asylwerber auf? Die WOCHE hat sich die Situation angesehen.
Eine Begehung von Ferdls Gasthof durch das Land Steiermark vergangene Woche hat ergeben, dass die Betriebsstätte für die Aufnahme von Flüchtlingen geeignet ist. "Wir ersuchen nun die Gemeinde um ihr Einverständnis", heißt es vom Land. Dem Plan, über 100 Personen in einem Speisesaal unterzubringen, erteilt die Gemeinde Seiersberg jedoch eine Absage. "Wir haben im Gemeinderat einstimmig einen 10-Punkte-Plan beschlossen, nach dem wir bereit wären, Flüchtlinge aufzunehmen", sagt Bürgermeister Werner Baumann. Der beinhaltet unter anderem eine menschengerechte Unterbringung und eine Aufstockung von Exekutivpersonal. "Nach dem Verteilungsschlüssel 'vier pro 1.000 Einwohner' sind wir bereit, Flüchtlinge aufzunehmen", erteilt Baumann dem Ansuchen keine komplette Absage. Umgerechnet auf Seiersberg würde das rund 30 Personen ergeben.
574 Asylwerber im Bezirk
Im Bezirk Graz-Umgebung gibt es derzeit Unterkünfte für 574 Asylwerber. Die Fluktuation ist natürlich groß. Eine laufende Ausschreibung der Quartiere seitens des Landes ist eingerichtet. "Wenn Bedarf ist und sich Anbieter melden, werden die geografische, strukturelle (Gemeindegröße, Verkehrsanbindung, Schulplätze) und bauliche Eignung des angebotenen Objekts überprüft. Bei positiver Beurteilung wird die betreffende Gemeinde um Zustimmung gebeten", heißt es vom Land. Feldkirchen bei Graz hat seit rund zehn Jahren Flüchtlinge in Privatquartieren untergebracht. Derzeit sind es 56 Asylwerber. "Die Schwierigkeit der Integration ist natürlich gegeben. Wir haben aber keine größeren Probleme", sagt Bürgermeister Erich Gosch. Das Hautproblem sei der Schulstandort, da es ein ständiges Kommen und Gehen gebe.
Kasernen als Lösung
Parteienübergreifend heißt es, dass für eine Unterbringung von 100 Kriegsflüchtlingen eine Kaserne der optimale Platz wäre.
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