Jürgen Roth – Vizepräsident der WKO – auf Tour in unserer Region
Um sich ein Bild der derzeitigen wirtschaftlichen Stimmungslage in unserer Region zu machen, besuchte Jürgen Roth einen ganzen Tag lang Betriebe in unserem Bezirk.
Der Tenor, den er zusammen mit Hans Spreitzhofer (Obmann der WKO Regionalstelle Weiz) und Andreas Schlemmer (Regionalstellenleiter Weiz), aus den Firmen bekam, war in etwa immer der gleiche: Im Grunde herrsche Zufriedenheit, dennoch drücke der Schuh bei den zu hohen Lohnnebenkosten und einem Mangel an Fachkräften bzw. qualifizierten Lehrlingen.
"Einerseits spüren wir derzeit die Auswirkungen von geburtenschwachen Jahrgängen. Gleichzeitig aber auch, dass mehr und mehr Jugendliche in einen höhere Ausbildung drängen", sagt Roth. Ziel müsse es daher sein, der Lehre ein besseres "Image" zu verschaffen, sie aufzuwerten. Geplant wäre dazu etwa ein steirisches Lehrlings- und Trainingszentrum, das spezifischen Qualifikationen mit einem Zeugnis besiegelt.
Konjunkturbarometer und Strukturreformen
"28,9 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage als gut, 12 Prozent als schlecht", sagt Hans Spreitzhofer. Der Druck auf die oststeirischen Betriebe bleibt groß, lautet die Kernaussage des aktuellen Konjunkturbarometers der WKO Steiermark. Immerhin gibt jeder fünfte oststeirische Betrieb an, in den nächsten sechs Monaten Personal abbauen zu müssen. Daher fordert die WKO Strukturreformen um Spielraum für Investitionen und damit neue Jobs zu bekommen.
Hoffnungen setzt Roth dabei in die wirtschaftlichen Kompetenzen des neuen ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner. "Auch wenn die Stimmung in der großen Koalition in Wien derzeit euphorisch ist, wurden bisher noch keine echten Leistungen erbracht. Jetzt ist die Zeit für Reformen", so Roth.
Sollten diese Ausbleiben, so würde es Roth nicht wundern, wenn die großen Parteien bei der nächsten Wahl einen Denkzettel verabreicht bekommen. "Wir wollen jetzt Staatsmänner statt Politiker", so Roth. Hans Spreitzhofer dazu: "Die Zeit für halbherzige Lösungen ist vorbei!"
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