Wohnträume

So geht Wohnen anders denken

In der Grazer Starhemberggasse steht die erste mobile Wohnung Europas. "Kiubo" ist ein modulares Bausystem, das völlig flexibel funktioniert.

GRAZ. Das System mit dem Namen "Kiubo" trennt den Rohbau vom Ausbau und ist damit auf den individuellen Lebenszyklus anpassbar. Die Idee kam den Entwicklern, weil sich die Anforderungen und der Bedarf heutzutage viel schneller ändern, als das früher der Fall war.

Jobwechsel, Home-Office oder Kinder können die Umstände im Laufe des Lebens verändern und "Kiubo" kann sich daran anpassen. Je nach Wunsch kann die Wohneinheit um weitere Bestandteile erweitert werden. Sollte der Bedarf wieder zurückgehen, weil etwa die Kinder ausziehen, kann man die Einheiten auch wieder reduzieren.

Bau aus Modulen

Das Besondere ist das modular aufgebaute architektonische Grundgerüst, das mit einer Skelettbauweise gefertigt wurde. Die einzelnen "Kiubo-Terminals" enthalten die notwendige Basisinfrastruktur, wie Wasser- und Energieversorgung und verbinden die Module zu einem Gebäude. Mit geringem Aufwand kann so ein Terminal auch schnell und einfach abgebaut oder ausgetauscht werden. Vervollständigt wird das Gebäudesystem durch vorgefertigte Raumeinheiten aus Holz in Form einzelner Module. Jede Einheit startet mit einem Basismodul in der Größe von 25 Quadratmetern. Diese Wohneinheit ist mit einem Bad, einer Küche sowie einem Schlaf- und Aufenthaltsbereich ausgestattet. Je nach Lebenssituation und Bedarf kann diese jederzeit um Zusatzmodule, die wieder jeweils 25 Quadratmeter groß sind, erweitert werden.

Durch die Trennung von Roh- und Ausbau können die Bewohner ihren Nutzungsmix selbst bestimmen, was etwa auch die Vermarktung erleichtern soll. Außerdem seien die Bauzeiten geringer und es gäbe weniger Baustellenrisiken. Erwerben kann man "Kiubo" sowohl durch mieten als auch im Eigentum.

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