10. März ist Weltnierentag
"Damit es nicht an die Nieren geht"

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Grazer Med-Uni bietet gemeinsam mit dem Gesundheitsfonds Steiermark, der ÖSTERREICHISCHEN GESUNDHEITSKASSE und der KAGes unter dem Titel "niere.schützen" ein neues Vorsorgeprogramm. Weiters erzielt ein bereits bekanntes Diabetes-Medikament Erfolge bei Patienten mit Nierenschwäche. 

STEIERMARK. Gut zehn Prozent der Bevölkerung in Österreich leiden an einer Nierenschwäche, was bedeutet, dass ihre Nierenfunktion bei unter 60 Prozent liegt. Dadurch steigt nicht nur die Gefahr einer chronischen Nierenerkrankung, sondern auch jene, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. „Das Problem bei einer Nierenerkrankung ist, dass man sie lange nicht merkt. Wenn man dann Symptome wie geschwollene Füße oder Atemprobleme hat, ist es für eine Behandlung oft zu spät, weil die Nierenfunktion bereits auf unter zwanzig Prozent gesunken ist“, erklärt Alexander Rosenkranz, Vorstand der Uni-Klinik für Innere Medizin am LKH-Universitätsklinikum Graz. Allerdings lässt es sich heute gut behandeln, so der Nephrologe, wenn man das Problem rechtzeitig erkennt.

Alter und Risikofaktoren

Grundsätzlich nimmt die Nierenfunktion bei jedem Menschen ab dem 50. Lebensjahr pro Jahr um ein bis zwei Prozent ab. Bei Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck kann der Prozess aber schneller vonstattengehen und sich die Nierenfunktion sogar um bis zu 15 Prozent jährlich verschlechtern – was wiederum schneller zu einer Nierenschädigung führen kann und im schlimmsten Fall sogar eine Dialyse oder Nierentransplantation notwendig macht.

Um den Prozess zu verlangsamen, wird nun auf die spezielle Substanzgruppe „SGLT-2-Hemmer“ (die Sodium dependent glucose transporter) gesetzt, die bislang nur bei der Behandlung von Diabetes verwendet wurde.

Nieren als leistungsstarke Filter

Studien haben bestätigt, dass sich „SGTL-2-Hemmer“ positiv auf eine beeinträchtigte Nierenfunktion auswirken. „Vereinfacht ausgedrückt, beeinflusst die Substanz jene Filterleistung positiv, die die -zigtausend kleinen Filterröhrchen im Tubulussystem unserer Nieren täglich übernehmen", erklärt Rosenkranz und verweist auf die Megaleistung, die die Nieren täglich erbringen. So filtern sie aus gut 1.600 Litern Blut nicht nur Mineralstoffe, Zucker, Hormone und vieles mehr, sondern sorgen auch dafür, dass viele der Stoffe in den Organismus rückgeführt werden und letztlich zirka 1,5 Liter Harn übrig bleiben. Seit ein paar Jahren bietet man in der Steiermark das Screeningprogramm „niere.schützen 2.0 an.

Kostenfreie Vorsorge

"niere.schützen 2.0" wurde unter der Leitung des Nephrologen Rosenkranz entwickelt, wird vom Gesundheitsfonds Steiermark finanziert und kann über Hausärztinnen und Hausärzte in Anspruch genommen werden. Der Check richtet sich an Personen zwischen 40 bis 65 Jahren sowie an Risikopatientinnen und -patienten.

„Wenn Sie also einen hohen Blutdruck haben, übergewichtig sind, an Diabetes oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden oder erblich vorbelastet sind, bringen Sie das Programm bei der nächsten Gesundenuntersuchung zur Sprache."
Alexander Rosenkranz, Vorstand der Uni-Klinik für Innere Medizin

Der jährliche Weltnierentag

Seit 2006 findet an jedem zweiten Donnerstag im März der Weltnierentag statt. Pandemiebedingt fallen hierzulande auch heuer Präsenzveranstaltungen aus, dafür kann jede*r beispielsweise unter #ShowYourKideys bei der Social-Media-Challenge ein Zeichen für das oft stiefmütterlich behandelte Organ setzen. Klares Ziel des Weltnierentags: Die Bedeutung der Nieren für den Körper zu unterstreichen sowie das Bewusstsein für die enorme Leistung des Organs zu steigern, um die Zahl an chronischen Nierenerkrankungen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme zu reduzieren. Denn nach wie vor sind diese Erkrankungen weltweit die sechsthäufigste Todesursache. 

Wenn man zwischen 40 und 65 Jahre alt ist und an

  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • oder Familienangehörige hat, der unter Nierenversagen leidet 

sollte man mit Ärztin oder Arzt sprechen. 

Um das Fortschreiten der Nierenfunktionseinschränkungen aufzuhalten und die damit verbundenen Folgeerkrankungen zu verringern, sind folgende Maßnahmen zu empfehlen: 

  • Nicht rauchen
  • Gesund essen und das Normalgewicht anstreben
  • Regelmäßig Blutdruck messen
  • Blutzucker kontrollieren
  • Körperlich fit und aktiv bleiben
  • Ausreichend trinken

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