Psychomotorik-Therapie
Im Zentrum steht der bewegte Körper

Indem sie für ein harmonisches Gleichgewicht von Körper- und Gefühlsebene sorgt, trägt die Psychomotorik dazu bei, dass Menschen sich körperlich, seelisch und in ihrem sozialen Umfeld wohler fühlen. | Foto: Unsplash/Vero
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  • Indem sie für ein harmonisches Gleichgewicht von Körper- und Gefühlsebene sorgt, trägt die Psychomotorik dazu bei, dass Menschen sich körperlich, seelisch und in ihrem sozialen Umfeld wohler fühlen.
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Die Psyche mit der Motorik in Einklang bringen, sich selbst spüren und damit die Gesundheit fördern – eine Grazer Therapeutin erklärt den Ansatz der Psychomotorik und wo diese Therapieform Anwendung findet. 

GRAZ. "Ein Hauptproblem unserer Gesellschaft besteht darin, dass wir uns zu wenig bewegen und die Wirkungen von Bewegung zu wenig bewusst sind", so setzt die Uni Wien auf ihrer Website an, wenn sie über ihr Weiterbildungsprogramm zur Psychomotorik berichtet. Nina Kern ist von diesem Ansatz überzeugt – die Pädagogin hat die Ausbildung absolviert und ist nun als Psychomotorikerin in Graz tätig. "Ich wollte mich beruflich mehr der Bewegung widmen", erzählt die Grazerin.

Die Pädagogin hat ihre Ausbildung zur Psychomotorikerin an der Uni Wien absolviert.  | Foto: Privat
  • Die Pädagogin hat ihre Ausbildung zur Psychomotorikerin an der Uni Wien absolviert.
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Körperliche und geistige Entwicklung

Im Mittelpunkt bei der in Österreich noch eher unbekannten Therapieform stehen die Wirkungen von Bewegung auf die körperliche und geistige Entwicklung des Menschen. "Wenn ich mich bewege, schütte ich Endorphine aus. Mit wenigen Mitteln wirkt die Psychomotorik gesundheitsfördernd", erklärt Kern.

Durch Berührung und Stimulation der Motorik würde sich die Therapie positiv nicht nur auf das körperliche und seelische Wohlbefinden, sondern auch auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken. "Im Mittelpunkt steht die Wechselbeziehung von Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Bewegen und Verhalten", hebt der Verband für Psychomotoriktherapeutinnen und -therapeuten in der Schweiz hervor, wo sich die Psychomotorik als Therapieform bereits etabliert hat. 

"Ich schaue mir den Menschen ganzheitlich an – auch die seelischen, sozialen und kulturellen Einflüsse, die eine Person prägen."
Nina Kern

Persönlichkeitsentwicklung und Wohlbefinden

Die Grazer Psychomotorikerin arbeitet hauptsächlich mit älteren Personen, oft auch in Zusammenarbeit mit ihrem Therapiebegleithund Felix. Sie bietet die Therapie in ihrer Praxis in Graz sowie in einem Pflegeheim an, wo sie immer wieder besonders schöne Erlebnisse mit ihren Patientinnen und Patienten erfährt: "Ich merke, dass viele mit gestärktem Selbstbewusstsein aus einer Einheit herauskommen."

Auch ihr Therapiebegleithund Felix unterstützt Nina Kern bei der Psychomotoriktherapie.  | Foto: Privat
  • Auch ihr Therapiebegleithund Felix unterstützt Nina Kern bei der Psychomotoriktherapie.
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Außerdem sei die Psychomotorik auch wirkungsvoll bei Menschen mit Demenz. Grundsätzlich eigne sich die Therapieform aber auch für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die motorische oder emotionale Probleme, Verhaltensauffälligkeiten oder Schwierigkeiten in ihren Beziehungen zu anderen haben.

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