November, Zeit des Rückzugs…

Die Bäume haben längst begonnen ihre Pracht fallen zu lassen, es ist November und auch wir Menschen neigen dazu in dieser dunklen und trüben Jahreszeit unseren Aktivitätsradius zu verändern, ja, zu verkleinern. Die hellen Stunden des Tages haben sich aufs Wesentliche reduziert, wir ziehen uns in unsere vier Wände zurück und widmen uns mehr jenen Dingen die wir im inneren unseres Hauses oder in unserer Wohnung tun können.

Die Bäume, um einen weiteren Vergleich herzustellen, ziehen ihre Säfte ins Wurzelwerk zurück. Sie sammeln das Wasser dort, wo es noch wärmer ist, hinein, unter die Erdoberfläche. Tief drinnen in ihren Wurzeln sammeln sie ihre Lebenssäfte, um sie zu bewahren und gut durch den Winter und seinen kalten Begleiterscheinungen zu bringen.

Lasst uns mal einen Blick unter diese Oberfläche wagen, so entdecken wir Prozesse, die wir im alltäglichen Geschehen nicht sehen und erkennen können. Es passiert allerhand, herunten, tief verborgen in der Erde. Da tummeln sich Würmer und Mikroben, die ihrer Geschäfte nachgehen. Sie zersetzen verschiedenste Materialen und führen sie der Wiederverwertung zu. Nicht zu vergessen, damit bildet sich ein wichtiges Nährstofflager rund ums Wurzelwerk eines Baumes. Faszinierend, was sich unseren Augen eigentlich alles entzieht

Analog dazu stelle ich einen Vergleich zu uns Menschen an. Es gibt Vieles was wir von außen erkennen können, unsere Gestalt, unser Aussehen, doch ist das alles, was uns ausmacht? Verbirgt sich da nicht auch einiges unter der Oberfläche? Natürlich unsere Organe und Gewebe, die selbstverständlich unseren Körper ausmachen! Doch ich will auf etwas anderes hinaus. Wie sieht es mit unserem Innenleben aus? Es verbirgt sich ja doch einiges an Gedanken, Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen, Träumen und vergangenen Erfahrungen in unserem Inneren. Ja, ganz erstaunlich Vieles regt sich da unter unserer Oberfläche!

Vielleicht könnten wir es den Bäumen gleich tun! Was sich an „veralteten Material“ angesammelt hat, kann beginnen abzufallen, damit es langsam zersetzt und verrottet werden kann. So kann Altes nach einer Metamorphose später wieder für neue Kraftakte zur Verfügung stehen. Wir könnten auch unsere Lebenssäfte schonen und uns die dunkle Zeit ganz bewusst für einen Rückzug zu Nutze machen. Die Träume, Wünsche und Bedürfnisse für die Zeit danach haben jetzt die Möglichkeit unter der Oberfläche zu gären, verfeinert und veredelt zu werden. Denn eine Zeit in der wir uns Äste und Blätter wachsen lassen, wird sicherlich wieder kommen!

Die dunkle Jahreszeit hat viel Geheimnisvolles auf Lager, ich wünsche jedem und jeder viel Neugierde, Mut und Zeit der oder die sich auf eine Entdeckungsreise ins Innere begibt!

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