Auf Platz eins steht die Familie – Leo Aberer in "Graz persönlich"

Foto: prontolux

"Leo und Romeo auf der Suche nach ihrer Julia“, scherzt Leo Aberer, als er mit seinem Hund Romeo durch die leicht verschneiten Straßen spazierend zum Interview in Graz erscheint. „Dabei brauche ich den kleinen Frauenmagneten gar nicht“, schmunzelt der Sänger, denn mit Freundin Sophie hat er seine ‚Julia‘ bereits gefunden.

Familienmensch
Etwas verschlafen wirkt der gebürtige Wiener, der sich als „Steirerbua“ bezeichnet, als wir im Café Platz nehmen. Zunächst will er ein Cola bestellen, schwenkt dann auf einen Cappuccino um, Hauptsache koffeinhaltig: „Ich bin in der Nacht erst von einem Konzert zurückgekommen.“ Aberer will noch hoch hinaus, „Nummer eins in Europa wär super“. Inzwischen steht die Familie dabei aber an oberster Stelle. Statt von einem Auftritt zum nächsten zu hetzen, verbringt er seine Freizeit lieber mit der Freundin und Familie. „Prioritäten ändern sich, früher war mir die Karriere wichtiger. Ich war ein Ego.“ So sei er auch sozialer geworden: „Ich sehe eine Verpflichtung, mich für Schwächere einzusetzen“, meint der 37-Jährige und gesteht als junger Musiker gern polarisiert zu haben. „Jetzt will ich einfach der glücklichste Leo sein, der ich sein kann, und nicht der beste oder erfolgreichste.“

Rote Rosen in der Oper
Den Erfolg hat Aberer schließlich schon erreicht. Mit sieben Jahren begann er Violine zu spielen, danach brachte er sich Gitarre und Klavier autodidaktisch bei.
Als 14-Jähriger stand er mit der Opernlegende Placido Domingo auf der Bühne. Dieser schenkte ihm eine rote Rose und prophezeite Aberer eine große musikalische Zukunft. „Meine Eltern waren aus dem Häuschen, für mich war das keine große Sache“, erinnert sich der Sänger zurück, „ich hab gedacht, es geht sowieso alles von allein.“ Jahre später ist er es, der den Kollegen Rosen streut. „John Meyer find ich genial, der ist mir noch einen Step voraus.“ Einen Schritt weiter kam Aberer selbst durch die Zusammenarbeit mit Shaggy für die Hitsingle ‚Football Is My Life‘. „Ich hab immer Anerkennung gesucht und sie von Shaggy bekommen.“ Dies sei nicht nur eine Ehre für den Künstler gewesen, sondern habe ihn auch motiviert, seinen Kritikern zu trotzen. „Heute weiß ich, dass man den Erfolg an diesen Menschen messen kann.“

BHs in der Gitarre
Der Sänger machte aber auch durchaus positive, witzige Erfahrungen: „Einmal hat jemand einen BH auf die Bühne geworfen, der sich lustigerweise in meiner Gitarre verheddert hat, sodass ich nicht weiterspielen konnte.“ Weitermachen stand ohnehin immer außer Frage, meint Leo Aberer und fügt hinzu: „Ich bin jetzt viel netter, aber ein bisserl ein gesundes Arschloch in der Branche zu sein schadet nicht, sonst wird man schnell ausgenutzt.“

WOCHE-WORDRAP

Ich singe am Liebsten mit bei ...
... „Love Me Tender“.
Als Comicfigur wäre ich am liebsten ...
... Snoopy.
Was ich gerne geschenkt bekommen möchte ...
... Liebe.
Wenn ich einen anderen Beruf hätte, wäre ich ...
... unglücklich.
Wäre ich ein Film, wäre ich ...
... „Die unendliche Geschichte“.
Mein größtes Idol als Kind ...
... war Elvis Presley.
Wenn ich 85 Jahre alt bin ...
... möchte ich Großvater sein und Vater von drei Kindern.
Meine geheime Stärke ist...
... Bescheidenheit.
Als Lied wäre ich...
... „Tears in Heaven“.

Steckbrief
Geboren am 27. 3. 1978 in Wien.
Spielt Gitarre, Violine, Klavier und Schlagzeug.
Lebte bis zu seinem 16. Lebensjahr in Wien, danach in Graz.
Studierte in Graz BWL.
Hat eine eigene Filmfirma.
War Vorgruppe von Rod Stewart. Lebte zwei Jahre seiner Kindheit in Amerika.
Für das Video zu „Everything is possible“ reiste er in 26 Länder.
Wurde bekannt durch die Teilnahme am OÖ3-Soundcheck 2005.
Liederauswahl: „Wann geda?“, „There Will Be Another You“ (mit Patricia Kaiser), „Football Is My Life“ (mit Shaggy), „Kangaroo“, „Won’t You Know“, u. v. m.

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