Publikation zur Ausstellung
Bestandsaufnahme lokaler Künstlerinnen
Seit vergangenen Herbst ist die Ausstellung "Ladies and Gentlemen. Das fragile feministische Wir" in der Neuen Galerie Graz zu sehen. Nun erscheint die 204 Seiten umfassende Publikation zur Ausstellung.
GRAZ. Der Katalog ist angelehnt an die aktuelle Ausstellung und in vier lose Themenbereiche gegliedert: Maskulin Feminin Transformer, Weibliche Selbstbestimmung im Pop-Kontext, Krieg und Globalisierung, Rollenbild und Rollenverweigerung.
Internationale wie heimische, sehr bekannte genauso wie nahezu vergessene Positionen aus unterschiedlichen Generationen finden Platz auf der 204 Seiten umfassenden Publikation und werden durch einführende Texte zu den vier Themenbereichen von Gudrun Danzer und Günther Holler-Schuster sowie ein Vorwort von Peter Peer jeweils in Deutsch und Englisch ergänzt. Zahlreiche Abbildungen dokumentieren alle in der Ausstellung gezeigten Werke sowie auch die Ausstellung selbst.
Feminismus- und Genderdebatte
"Ladies and Gentlemen. Das fragile feministische Wir" ist die Folgeausstellung der 2020/21 in der Neuen Galerie gezeigten Ausstellung "Ladies First!." Handelte es sich bei der ersten Ausstellung um eine Bestandsaufnahme lokaler Künstlerinnen für den Zeitraum von 1850 bis 1950, so betrachtet nun die zweite Ausstellung den Zeitraum von heute zurück bis in die 1960er-Jahre auf internationaler Ebene und auf Grundlage der Sammlung der Neuen Galerie.
Durch die Ausstellungs- und Sammlungshistorie haben sich unterschiedliche Prioritäten und inhaltliche Facetten ergeben, die sich entlang der allgemeinen Entwicklung dem Kontext der Feminismus- und Genderdebatte zuordnen lassen. Dass sich nun einige "Gentlemen" unter die "Ladies" mischen, ist der aktuellen Diskussion wie auch der Ausstellungsgeschichte der Neuen Galerie Graz geschuldet.
Künstlerinnen in der Frauenbewegung
1979 hat die Neue Galerie Graz im Rahmen der Trigon-Biennale mit der Ausstellung "masculin feminin" auf die sogenannte Neue Frauenbewegung reagiert, an der sich bildende Künstlerinnen international stark beteiligt hatten. Schon bei Trigon ’79 verfolgte man jedoch den Gedanken der Parität der Geschlechter und lud Künstlerinnen und Künstler zu ungefähr gleichen Teilen ein.
"Ladies and Gentlemen" macht es sich zur Aufgabe, Einblicke in wesentliche gesellschaftliche Diskurse des letzten halben Jahrhunderts bis heute zu geben – in jenen des Feminismus, der Gender Studies und der Queer-Theorie. Es sind exemplarische Formulierungen zu sehen, die sowohl die historische wie auch die aktuelle Diskussion veranschaulichen bzw. kommentieren und das noch bis zum 30. Oktober.
Die Publikation zur Ausstellung ist für 25 Euro in der Neuen Galerie Graz und über den Online-Shop erhältlich.
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