Das Grazer Christkind

Christkind über Graz – Frohe Weihnachten! | Foto: Prontolux
2Bilder
  • Christkind über Graz – Frohe Weihnachten!
  • Foto: Prontolux
  • hochgeladen von Marcus Stoimaier

Dem Himmel ganz nah sein – und viel näher kommt man dem in Graz eben nicht als auf dem Schloßberg. Kein Wunder also, dass dort oben am so stimmungsvollen Christkindlmarkt über den Dächern der Stadt in der Vorweihnachtszeit auch das Christkind selbst Hof hält. Und das wird von den Kindern regelrecht bestürmt. "Wie schaut’s denn im Himmel aus?", "Kannst du wirklich fliegen?", "Sind das deine echten Flügel?" – Fragen wie diese brennen den kleinen Erdenbürgern beim Schreiben ihrer Wunschbriefe unter den Fingernägeln.
"Weißt du, das Fliegen ist ein großes Geheimnis – aber wenn du am Abend etwas über den Himmel zischen siehst, dann kann ich das sein." Geduldig beantwortet das Christkind alle Fragen und steht heutzutage natürlich auch gerne für Selfies zur Verfügung. "Man wird’s nicht glauben, aber auch viele Erwachsene, vor allem Touristen, wollen ein Foto mit mir", erzählt Helena Haas – so heißt das Grazer "Christkind" nämlich im wirklichen Leben.

Geschenke fürs Christkind

Die Studentin hat sich in einem "Christkind-Casting" ihren Traumjob gesichert. "Das ist er wirklich – die Kinder sind so bezaubernd und lieben das Christkind einfach. Ein Mädchen war zwei Stunden bei mir, wir haben gemeinsam gesungen und gespielt. Ein Bub hat mir eine riesige Tafel Schokolade geschenkt, damit ich nicht verhungern muss. Immer wieder bringen mir die Kinder auch selbst gemachte Kekse vorbei, die sie nebenan im Glockenturm gebacken haben – und ich muss natürlich alle annehmen."
Für die 20-Jährige ist’s fast eine Berufung, die Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. "Ich selbst habe ja ewig ans Christkind geglaubt. Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich natürlich auch immer brav einen Brief ans Christkind geschrieben. Ich kann mich also wirklich gut in die Kleinen hineinversetzen – und die Arbeit macht einfach so viel Spaß."
Es gibt aber auch Begegnungen, die selbst dem Christkind unter die Haut gehen: "Wenn Erwachsene zu mir kommen und sagen, dass sie sich heuer keine Geschenke für ihre Kinder leisten können, ist das schon sehr beklemmend und macht einen auch nachdenklich, dass so etwas auch bei uns möglich ist."

Würstel bei der Oma

Den Heiligen Abend verbringt sie ganz klassisch. "Zuerst geht’s zur Oma – da gibt’s immer Würstel, das ist ein Spektakel, da kommt die gesamte Verwandtschaft zusammen. Danach gehen wir auch heute noch in die Kindermette und dann feiern wir Bescherung mit der Familie – das Wichtigste ist natürlich ein großer Christbaum, anschließend wird gemeinsam gesungen und gegessen."
Bis dahin ist aber noch viel zu tun: Schließlich müssen jetzt all die Briefe, die die Kinder bis vergangenen Sonntag in den Postkasten am Schloßberg geworfen haben, durchgearbeitet und die Geschenke vorbereitet werden. Denn wir müssen ja nur mehr drei Mal schlafen – dann ist er endlich da, der Heilige Abend, und danach ist auch für das Christkind endlich Zeit, einmal ordentlich durchzuschnaufen.

Steckbrief

Geboren am 29. Dezember 1996
Studiert Jus und Französisch
Hobbys: Singen, Klavierspielen, Tanzen (Hip Hop), Skifahren, Schwimmen

WOCHE-Wordrap

Als Kind wollte ich …
… immer Schauspielerin werden.
Unter der Dusche singe ich ganz laut mit …
… bei Eminem.
Auf eine einsame Insel nehme ich …
… meine Familie mit.

Christkind über Graz – Frohe Weihnachten! | Foto: Prontolux
Bezaubernd: "Christkind" Helena Haas brachte am Schloßberg die Kinderaugen (und nicht nur die) zum Strahlen. | Foto: Prontolux
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.