Junges Graz
Die Zukunft gehört den Jugendlichen

Das Angebot für Jugendliche in Graz ist da, doch es herrscht Luft nach oben. Besonders in der Planung der Stadt braucht es Vermittler:innen. | Foto: panthermedia
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  • Das Angebot für Jugendliche in Graz ist da, doch es herrscht Luft nach oben. Besonders in der Planung der Stadt braucht es Vermittler:innen.
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In unserer Jugendserie "Junges Graz" haben wir über die letzten Wochen verschiedenen Jugendthemen nachgespürt und uns gefragt: Was bewegt das junge Graz, welche Angebote gibt es für junge Menschen und wie blicken sie in die Zukunft? 

GRAZ. Graz ist eine junge Stadt: 36% der Einwohner:innen (immerhin über 120.000 Personen) sind unter 30 Jahre alt. Die Themenvielfalt, die das junge Graz beschäftigen, spiegelt sich in dieser Vielfalt von Menschen wider. In den vergangenen Wochen hat sich MeinBezirk.at Freizeitmöglichkeiten und Auffangstellen angesehen, beziehungsweise sich nach den Anliegen der jungen Menschen erkundigt.

Angebot ausbaufähig

Es zeigt sich: das Freizeitangebot der Stadt Graz lässt Luft nach oben. Während im Stadtgebiet mehr als 70 Kinderspielplätze verteilt auf alle Bezirke ein umfangreiches Angebot für die jüngeren bereit halten, fällt dieses für ältere Jugendliche und Teenager geringer aus. Im Stadtraum gibt 13 Jugendzentren plus zwei weitere, die in den nächsten Jahren entstehen sollen. Diese verteilen sich überwiegend im Kernbereich der Stadt, während sie in vielen Randbezirken fehlen. 

Das fehlende Angebot sorgt nicht zuletzt dafür, dass sich Jugendliche eigene Räume im öffentlichen Raum schaffen, was immer wieder für Reibungspunkte mit Anrainer:innen sorgt. Sorgen und Beschwerden reichen von Lärmbelästigung, über die Hinterlassung von Abfall bis hin zu Alkohol- und Drogenmissbrauch.  Roland Mauer-Aldrian vom Jugendstreetwork Graz weiß, dass Jugendliche auf öffentliche Räume angewiesen sind und versucht mit seinen Teamkolleg:innen so oft wie möglich zu vermitteln:

"Wir wissen von den Jugendlichen, was sie sich für öffentliche Räume wünschen und versuchen zum Beispiel bei Informationsveranstaltungen zu Sport- oder Freizeitplätzen, die die Jugendlichen selbst nicht abholen, mit unserer Erfahrung zu helfen."

In Dialog treten

Auch Barbara Hammerl, Geschäftsführerin des Stadtlabor Graz, will Lösungen im Dialog mit den Jugendlichen suchen und sieht Nachholbedarf, wenn es um die Einbeziehung von Jugendlichen bei der Stadtgestaltung geht:

"Was jetzt in der Stadtentwicklung entsteht, bleibt für die nächsten Jahre. Leider ist es da kaum üblich Jugendliche mit einzubeziehen. Mir ist es wichtig bei den Jungen nachzufragen: Was braucht ihr, was wollt ihr?"

Möchte mit den Jugendlichen in Bezug auf die Stadtplanung in Dialog treten und mit den handelnden Personen vermitteln: Barbara Hammerl, Geschäftsführerin des Stadtlabor Graz. | Foto: Lupi Spuma
  • Möchte mit den Jugendlichen in Bezug auf die Stadtplanung in Dialog treten und mit den handelnden Personen vermitteln: Barbara Hammerl, Geschäftsführerin des Stadtlabor Graz.
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Für die Zukunft plant Hammerl mit ihrem Team daher verschiedene Projekten, wie eine Open Innovation Plattform, welche Jugendlichen die Chance geben soll ihre Wünsche zu äußern. Anschließend möchte Hammerl diese an die handelnden Personen weitergeben um so ein stärkeres Bewusstsein für die Anliegen der Jugendlichen zu schaffen.

Aktive Jugend

Denn eines ist klar: Die Jugend ist aktiv und zukunftsorientiert und oft zeigt sich ihr Engagement besonders in Krisenzeiten. So sind zum Beispiel die Themen Umwelt und Klimaschutz sehr präsent bei Jugendlichen. Die Klimabewegung gilt nach wie vor als junge Bewegung. Laut der 6. Steirischen Jugendstudie der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus ist Klimaschutz für acht von zehn Jugendlichen ein persönliches Anliegen.

Das vielfältige Engagement sei es durch Schulprojekte, wie die Installation von Insektenhotels im BG/BRG Oeversee, oder als Aktivist:in bei Fridays For Future, wie die 14-jährige Louisa Obenaus, zeigt, dass es Jugendlichen ein großes Anliegen ist ihre Zukunft aktiv zu gestalten und die Forderung nach Dialog von beiden Seiten gegeben ist. Das Potential für eine bessere Gestaltung der Zukunft ist also gegeben.

Das beschäftigt die steirische Jugend noch:

Diese Themen bewegen die steirische Jugend

Das Angebot für Jugendliche in Graz ist da, doch es herrscht Luft nach oben. Besonders in der Planung der Stadt braucht es Vermittler:innen. | Foto: panthermedia
Möchte mit den Jugendlichen in Bezug auf die Stadtplanung in Dialog treten und mit den handelnden Personen vermitteln: Barbara Hammerl, Geschäftsführerin des Stadtlabor Graz. | Foto: Lupi Spuma
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