Mostschank zum „Posthorn“
Franz Scholz und Mama Luise kochen wie damals
Corona hat vieles verändert. In der Gastro-Szene begann ein Umbruch, wirtschaftlich kam es bei einigen zu einem kompletten Einbruch – so griff der bedauerliche Trend des Wirtshaus-Sterbens weiter um sich. Doch immer noch trotzen viele Grazer Urgesteine dieser „Welle“. Einer davon ist Franz Scholz (54), Inhaber vom legendären „Posthorn“ in der Grazer Brockmanngasse. Ein Portät von Rudi Hinterleitner.
GRAZ/JAKOMINI. Los ging es aber schon vor seiner Zeit: Im Jahr 1950 gab es dort eine Mostschank, ehe Franz Scholz Senior mit seiner Frau Luise im Feber 1970 die Pforten öffnete und dem Lokal den heutigen Namen gab. „Posthorn deshalb, weil gegenüber die alte Postgarage lag“, so der Junior. Und damit begann eine neue Ära, weil sein Vater, ein GAK-Fan der alten Sorte, inmitten des Herzviertels der „Sturm-Schwarzen“ eine „rote Insel“ schuf.
Bei Schweinsbraten und weiteren steirischen Köstlichkeiten, so ist es noch heute. Mama Luise, die gute Seele des Hauses, steht mit 82 Lenzen in der Küche und meint: „Ich muss doch dem Buben helfen, ist doch kaum Personal zu bekommen.“ So nebenbei klopft sie gut 30 Palatschinken aus der Pfanne. Franzl, wie ihn die Stammgäste nennen, hat aber auf das veränderte Umfeld reagiert: „Wir haben das Mittagsgeschäft gestrichen, sperren täglich erst um 17 Uhr auf. Das war der richtige Schritt.“ Alles andere blieb: Wirtshaus-Kultur pur, beim Scholz ist man „daheim".
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