Meister hinter der Bühne – ein perfekter Tag mit Bernd Pürcher
Vor der Opernredoute am 31. Jänner erzählt deren Organisator von seinem Traumtag.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, heißt es beim Fußball. Dasselbe gilt auch für die Opernredoute in Graz: Sobald das Ballhighlight in der Oper über die Bühne gegangen ist, wird auch schon die Neuauflage geplant: "Eigentlich denkt man gleich wieder an das nächste Jahr: Was könnte man anders machen, was geht besser und was sind Trends, die man in das Programm einfließen lassen kann", erklärt Bernd Pürcher, seit 1999 gemeinsam mit Michael Tomec Organisator der Redoute.
Traumtag mit Zeit
Die Opernredoute ist für den geborenen Schladminger also ein Ereignis, auf das er das ganze Jahr hinarbeitet und das als Höhepunkt seines perfekten Tages in Graz nicht fehlen darf. "Leider habe ich dann aber für nichts anderes Zeit", so Pürcher. "An meinem perfekten Tag würde das ein bisschen anders ablaufen."
Während er das Opernhaus also eigentlich kaum verlassen kann, würde sein Traumtag mit Freunden und Familie beginnen, die für ein gemeinsames Frühstück sogar aus Schladming und Wien anreisen: "Wenn es schön ist, gerne im 'Aiola' am Schloßberg."
Emotionen wahrnehmen
Weil für Bernd Pürcher der Beruf aber auch Berufung ist, wird selbst an seinem idealen Tag gearbeitet: Im Ballettsaal der Oper besucht er eine Probe für die Mitternachtsshow der Redoute. "Da hat man schon im Vorfeld die Gelegenheit, mit Künstlern zu plaudern, Emotionen wahrzunehmen und einfach Teil des ganzen zu sein."
Hinter der Bühne
Und auch in seiner Funktion als Marketingleiter von "Art + Event – Theaterservice Graz" genießt Pürcher die Arbeit mit unterschiedlichen Künstlern: "Wir haben 86 Mitarbeiter, die unter anderem in der Dekorations- oder Kostümwerkstatt arbeiten. Ich liebe es zu sehen, wie sie so oft maßgeblichen Anteil an den Erfolgen auf der Bühne haben, ohne dass es viele mitbekommen. Wir bezeichnen uns auch als die Meister hinter den Kulissen."
Frische Luft
Wenn es das Wetter erlaubt, schwingt sich Pürcher danach auf sein Fahrrad: "Die Mur entlang Richtung Süden. Und wenn ich erschöpft bin, geht es mit der S-Bahn zurück." Zur Belohnung gibt es dann ein Backhendl beim "Höchwirt" oder beim "Stoffbauer".
Alles Walzer
Zurück in der Oper streift Pürcher noch den Frack über, bevor um 19 Uhr die Gäste über die Feststiege strömen. "Natürlich ist Lampenfieber da und als Organisator ist man für alle Ansprechpartner – aber ich genieße es mit jeder Faser!" Bis fünf Uhr heißt es dann, den reibungslosen Ablauf des Programms im Auge zu behalten und den Problemlöser zu spielen: "Es kann immer was passieren – vom Stromausfall bis zu fehlenden Tischen." Nach einer kurzen Verschnaufpause im "Opern Café", muss danach noch bis 14 Uhr der Abbau in der Oper überwacht werden. "Was dann passiert ist mir wurscht!", lacht Pürcher und hat nur noch eines im Sinn: seine Couch und den Fernseher.
Zur Person
Geboren am 19. Mai 1975 in Schladming
Ab 1994 Jura-Studium in Graz
Seit 1999 gemeinsam mit Michael Tomec Organisator der "Opernredoute"
Am 31. Jännner heißt es in der Oper heuer bereits zum 17. mal "Alles Walzer"
Info: www.opernredoute.com
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