Nachfolger bestimmt
Ulrich Lenz übernimmt die Intendanz der Oper Graz
Der deutsche Dramaturg Ulrich Lenz wird Nachfolger von Nora Schmid an der Grazer Oper. Mit einem vielfältigen Programm möchte er die "Schwellenängste vor dem Heiligen Tempel 'Opernhaus' abbauen."
GRAZ. Nachdem erst kürzlich Andrea Vilter als neue Intendantin am Grazer Schauspielhaus präsentiert wurde (mehr dazu hier), steht nun bereits die nächste personelle Veränderungen auf den Grazer Theaterbühnen an: Mit Ulrich Lenz wurde der neue Geschäftsführer der Oper Graz vorgestellt, der ab der Saison 2023/24 das Zepter von Nora Schmid übernehmen wird. Schmid wechselt ihrerseits an die Semperoper in Dresden.
"Der Lenz ist da!"
Den kleinen Scherz, dass der "Lenz schon früher da sei", konnte sich niemand so recht verkneifen, als der frisch bestellte Intendant heute im Spiegelfoyer der Oper Graz seinen ersten Auftritt hatte. Ulrich Lenz, geboren in der Nähe von Stuttgart, macht sich schon seit Jahren in Deutschland als Dramaturg einen Namen - seit 2012/13 an der Komischen Oper Berlin – und hat auch in Linz als Operndramaturg gearbeitet. Besonderes letzteres scheint die Jury in Lenz' Lebenslauf überzeugt zu haben, denn damit habe er "die österreichische Kulturseele kennengelernt", wie Elisabeth Freismuth, Vorsitzende der Jury beschrieb.
Zeit für Altes und Neues
Lenz setzte sich gegen 20 weitere Bewerber durch und tat sich neben seiner Vita vor allem mit seinem künstlerischen Konzept hervor: "Wir haben deutlich gemerkt, dass Herr Lenz viel recherchiert hat, um ein Konzept abzugeben, dass auf die Grazer Oper zugeschnitten ist", so Freismuth. Lenz selbst verspricht in einem ersten Statement einen Mix aus altbekannten Klassikern ("Keine Sorge, Wagner wird nicht zu kurz kommen") und Neuentdeckungen ("Im Bereich der Barockoper gibt es viel Spannendes zu erleben").
Eine Oper für alle
Auch neue Publikumsschichten möchte der zukünftige Intendant erreichen, die Schwellenängste vor dem heiligen Tempel "Opernhaus" sollen abgebaut und die Vorstellungen mittels einfacher Sprache und Audiodeskription jedem zugänglich gemacht werden. "Ich möchte eine allgemeine Akzeptanz für die gesellschaftliche Relevanz des Theaters erreichen", resümiert Lenz sein hehres Ziel. Das soll auch durch eine engere Zusammenarbeit mit dem Grazer Schauspielhaus erreicht werden.
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