Wie man sich bettet, so lebt man

2Bilder

An Altem festhalten lehnt er ab, nur bei alten Autos kommt er dann doch ins Schwärmen: Unternehmer Florian Weitzer

Das Schlimmste ist, wenn Leute mich Hotelier nennen“, erklärt Florian Weitzer, Geschäftsführer der Grazer Hotels „Das Weitzer“, „Wiesler“ und „Daniel“. Nach einem kräftigen Schluck von seinem türkischen Kaffee – ein Muss für den Start in den Tag – fügt er hinzu: „Das Wort hat für mich etwas Veraltetes, von jemandem, der etwas verwaltet. Ich bin ein Unternehmer, jemand, der etwas unternimmt.“
In der vierten Generation leitet der 37-Jährige Grazer nun seit 2001 das Familienunternehmen und ist dabei oft nicht den üblichen Weg gegangen. Ausbildung? „Ich war nie auf einer Hotelfachschule. Warum auch? Meiner Meinung nach lernt man da veraltete Standards. Oder wieso sollte es wichtig sein, ob ein Gast das Essen von links oder von rechts serviert bekommt?“ Daher der Verzicht auf die Wiesler-Sterne im Jahr 2010? „Für mich hat Luxus nichts mit goldenen Türknöpfen oder Perserteppichen zu tun. Wir versuchen den Leuten ein Erlebnis zu bieten. Ein stimmiges Gesamtkonzept soll einfach eine Atmosphäre bieten, in der der Gast sich wohl- fühlt.“ Und wobei fühlt sich Florian Weitzer am wohlsten? „Auf dem Schloßberg genieße ich den Blick über Graz und oft fahre ich einfach zum Vergnügen mit meinem 95er Puch G aus der Schweizer Armee“, schwärmt Weitzer und erinnert sich zurück an seine Kindheit. „Mein Vater hatte auch schon einen Puch G, den achten, der überhaupt produziert wurde. Darüber hinaus wird das Modell ja in Graz produziert. Für jemanden wie mich, der sehr heimatverbunden ist, schon etwas ganz Besonderes.“

Blick in die Zukunft

Trotz der engen Verbundenheit zur Heimat kann sich Weitzer gut vorstellen, sowohl über die steirischen als auch über die österreichischen Grenzen hinaus tätig zu werden. „Ein Hotel in London oder New York würde mir gefallen. Das sind für mich die absoluten Hauptstädte der Welt – immer allen Trends voraus.“
Und eine fünfte Generation? „Natürlich wäre es schön, wenn ich einmal Kinder hätte, diese die Geschäftsleitung übernehmen könnten. Nur in eine Hotelfachschule dürfen sie vorab nicht gehen, das ist Voraussetzung.“

(Fotos: WiM/Sator, Privat)

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Für Spaß und Spannung sorgt das umfangreiche Sommerferien-Programm der Stadt Graz. Ab 27. Mai kann man sich dafür anmelden. | Foto: Adope Stock
2

Ferienprogramm der Stadt Graz
Ein Sommer, der zum Abenteuer wird

Musikinstrumente lernen, am See segeln oder einmal auf (Junior) Safari gehen: Das Ferienprogramm der Stadt Graz hält wieder ein vielseitiges Programm bereit, die Anmeldung geht am 27. Mai los. GRAZ. Auch im Sommer kommt bei Kindern und Jugendlichen in der steirischen Hauptstadt keine Langeweile auf. Dafür sorgt das Amt für Jugend und Familie der Stadt Graz mit einem umfangreichen Ferienprogramm. Von A wie Alpakawanderung bis Z wie Zauberkurs finden sich vielfältige Angebote, die die heiße...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.