Kunst im öffentlichen Raum
Zeughaus zeigt Werke ukrainischer Künstler

Vor dem Landeszeughaus, wo "Witnesses" aktuell gezeigt wird: Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Nastia Khlestova (Kuratorin), Margo Sarkisova (Künstlerin) und Elisabeth Fiedler (Leiterin Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark). | Foto: UMJ/J.J. Kucek
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  • Vor dem Landeszeughaus, wo "Witnesses" aktuell gezeigt wird: Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Nastia Khlestova (Kuratorin), Margo Sarkisova (Künstlerin) und Elisabeth Fiedler (Leiterin Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark).
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Im Landeszeughaus zeigt das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark aktuell die temporäre Ausstellung "Witnesses" mit Werken ukrainischer Künstlerinnen und Künstler. Die temporäre Ausstellung ist noch bis 13. November zu sehen.

GRAZ. Seit über vier Monaten herrscht ein unerbittlicher Angriffskrieg in der Ukraine, der Millionen Menschen zur Flucht zwang beziehungsweise zwingt. Dieses Schicksal ereilte auch Kuratorin Nastia Khlestova, die aus der Ukraine nach Graz geflohen ist. Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark lud die Kuratorin nun in Abstimmung mit dem "Office Ukraine Graz“ dazu ein, Arbeiten der ukrainischen Künstlerinnen beziehungsweise Künstler Margo Sarkisova und Eduard Balula am und im Zeughaus zu präsentieren. 

Hinter der temporären Ausstellung steckt der Anspruch zu zeigen, wie Ukrainerinnen und Ukrainer den mehr als hundert Tage andauernden Krieg empfinden. Eduard Balulas Werk "Storch" wurde großformatig vor der Fassade des Landeszeughauses platziert. Die Zeichnung zeigt einen toten Vogel – ein Symbol für die momentane Situation in der Ukraine. "Dieser Storch steht für alle Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg geflohen sind oder gezwungen waren, sich in Kellern zu verstecken, die starben und in Angst leben und die Freiheit verteidigen, oft auf Kosten ihres eigenen Lebens", so Nastia Khlestova.

Die Arbeit der Künstlerin Margo Sarkisova befasst sich mit den dramatischen Erfahrungen, die die Ukrainerin seit Kriegsbeginn durchlebt hat. | Foto: UMJ/J.J. Kucek
  • Die Arbeit der Künstlerin Margo Sarkisova befasst sich mit den dramatischen Erfahrungen, die die Ukrainerin seit Kriegsbeginn durchlebt hat.
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Zeichnungen in einem Kriegstagebuch

Der zweite Teil des Projekts befindet sich in den Räumlichkeiten des Landeszeughauses. Dort sind Zeichnungen von Margo Sarkisova zu sehen, an denen sie seit drei Monaten, seit Beginn der Invasion, in ihrem Tagebuch – dem sogenannten "War Diary" – arbeitet. Die Kuratorin erklärt: "Sie erzählen Margos persönliche Geschichte – ihre Angst, ihren Schmerz und ihre Verzweiflung bei dem Versuch, aus dem unter Dauerfeuer stehenden Charkiw zu fliehen, die Hoffnung, in Lemberg einen sicheren Ort in der Westukraine zu finden, und die Erkenntnis, dass es in der Ukraine keine sicheren Orte mehr gibt."

"Dieses Tagebuch ist ein rohes, subjektives, emotionales Bild dessen, was wir alle seit Ende Februar 2022 in der Ukraine erlebt haben."
Künstlerin Margo Sarkisova

"Diese existenzielle Krise und der emotionale Schaden, einen Krieg in voller Härte zu erleben, verwandelten meine künstlerische Praxis in eine Reflexion, die aus abstrahierten Zeichnungen in einem 'Kriegstagebuch' bestand, das ich im Luftschutzkeller zu zeichnen begann, während auf den Straßen Luftschutzsirenen zu heulen anfingen und wir auf Überleben hofften", gibt die Künstlerin Einblick in das Entstehen des Tagebuches unter dramatischen Umständen. 

"Witnesses"

  • Eduard Balula, Margo Sarkisova
  • Kuratiert von Nastia Khlestova
  • Umsetzung: Studio Magic
  • Laufzeit: 21. Juli bis 13. November 2022
  • Landeszeughaus, Herrengasse 16, 8010 Graz
  • www.kioer.at

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