Alarmierende Zahlen
144 steirische Polizisten im Dienst verletzt
Nur in Wien ist es schlimmer: 144 Polizeibeamtinnen und -beamten wurden in der Steiermark im vergangenen Jahr im Dienst leicht oder sogar schwer verletzt. Das ist alarmierend.
STEIERMARK. Auch der Beruf des Polizisten ist in den letzten Jahren immer herausfordernder, immer gefährlicher geworden. Die wichtigste Kennzahl dazu gleich vorweg: Die Steiermark ist außerhalb der Bundeshauptstadt Wien trauriger Spitzenreiter in Bezug auf Angriffe gegen Polizeibeamtinnen und -beamte. Im Vorjahr wurden insgesamt 131 Polizeibeamte im Zuge der Dienstverrichtung durch fremde Gewalt leicht verletzt. Bei Schwerverletzten führt die Steiermark den Vergleich sogar an – hier wurden 13 Beamte durch fremde Gewalt schwer verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich dabei um einen eklatanten Anstieg (2021: 69 leicht verletzt, 9 schwer verletzt). Ebenso wurden österreichweit 199 tätliche Angriffe auf einen Beamten verzeichnet, alleine 18 davon in der Steiermark.
Widerstand gegen Polizei wird schlimmer
Auch in Sachen "Widerstand gegen die Staatsgewalt" ist die Steiermark nach Wien Spitzenreiter im Bundesländervergleich: Insgesamt 321 Anzeigen wurden aus diesem Tatbestand heraus in der Steiermark gestellt, 2021 waren es noch 228 gewesen. Übrigens: Österreichweit ist die Zahl auf 2.111 Anzeigen gestiegen. Am meisten Randale haben hierbei Einheimische gemacht, die größten Tätergruppen kommen aus Österreich (1.260), Deutschland (81), Rumänien (66), Serbien (53) und Syrien (51).
Vandalismus gegen Polizeiautos
Insgesamt wurden 2022 in Österreich knapp 200 Fahrzeuge der Polizei beschädigt, 18 davon in der Steiermark. Der Gesamtschaden in der Steiermark beläuft sich dabei auf knapp 10.800 Euro. Hinzuzurechnen sind die Attacken gegen Polizeiinspektionen. Hier führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking gemeinsam mit Tirol an – neun Angriffe auf Inspektionen mit einem Gesamtschaden von 8.827 Euro wurden verzeichnet.
FPÖ fordert Maßnahmen
Die steirischen Freiheitlichen sind ob der Fakten empört: „Gegenüber dem Vorjahr ist in nahezu allen Bereichen zu einem Anstieg der Zahlen bei Gewalttaten gegenüber der Polizei gekommen –dieser Entwicklung muss sofort Einhalt geboten werden. ÖVP-Innenminister Karner muss alle Hebel in Bewegung setzen, um unsere Beamten im Dienst bestmöglich zu schützen und ist gleichzeitig aufgerufen, gemeinsam mit dem Justizministerium jenen, die Polizeibeamte oder Polizeiinfrastruktur angreifen, harte Strafen spüren zu lassen", sagt dazu Hannes Amesbauer. Sicherheitssprecher der FPÖ im Nationalrat. Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek ergänzt: „Es ist erschreckend zu sehen, dass die Steiermark in vielen Bereichen, die die Gewalt gegen die Exekutive oder deren Infrastruktur zum Inhalt haben, nach Wien den Bundesländervergleich anführt. Wir werden den Landeshauptmann auffordern, in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium die Rahmenbedingungen für Polizisten zu verbessern."
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