Ein Grund zu feiern!
20 Jahre Mobile Kinderkrankenpflege des Hilfswerks Steiermark

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Um Pionierarbeit zu leisten braucht es Mut, Ausdauer und eine Idee für die man brennt. Am ersten Oktober 1998 startete MoKidi als erster und einziger Anbieter der mobilen Kinderkrankenpflege in der Steiermark. 20 Jahre später lohnt sich ein Rückblick und zeitgleich ein Ausblick auf die Zukunft dieses Angebots.

In den späten neunziger Jahren war die diplomierte Kinderkrankenschwester Ute Pall im stationären Dienst auf einer Intensivstation für Kinder tätig. Nicht alle Fälle die über lange Zeiträume stationär betreut wurden hätten diese Betreuung notwendig gehabt – nur die Alternative in der Betreuung gab es zu diesem Zeitpunkt für die Steiermark noch nicht. Der große Wunsch vieler Eltern war es, die Möglichkeit zu schaffen ihr Kind zu Hause betreuen zu können. Mit Ute Pall hatten Sie jemanden gefunden der nicht nur die Wichtigkeit dieses Ansatzes erkannt hatte, sondern auch bereit war diese Idee zu verfolgen. Das war die Geburtsstunde von MoKidi dem Mobilen Kinderkrankenpflegedienst in der Steiermark.

Zu Beginn stand die Suche nach einem Partner, der durch gute Netzwerke 1998 in Gerald Mussnig, dem Geschäftsführer des Hilfswerks Steiermark, gefunden werden konnte. Schon am Anfang wusste man um die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit Kliniken und Ambulanzen sowie Sonder-Kindergärten und -Schulen und konnte damals durch persönliches Engagement Kooperationen erwirken und Netzwerke aufbauen. Gestartet wurde MoKidi 1998 mit einem Fahrzeug, einem Flyer, einem Konzept und den beiden Kinderkrankenschwestern Ute Pall und Michaela Winkler.

Nachdem die ersten Kunden gewonnen werden konnten, erweiterte man 1999 um die Betreuung von mittel und schwer beeinträchtigten Kindern und deren pflegerische Unterstützung an den Landessonderschulen und Sonderkindergärten in Graz. In den Folgejahren wurde das Angebot rund um MoKidi weiter ausgebaut. Dieser Weg erforderte viel Durchhaltevermögen und war ebenso von Höhen und Tiefen aber auch dem Willen geprägt eine Alternative in der Betreuung anbieten zu können. Anfang der 2000er Jahre wurde MoKidi um den Familienentlastungsdienst erweitert. Einige Jahre später, 2015, startete die Kooperation mit dem Mobilen Kinder-Palliativteam. Nach weiteren zwei Jahren wurde eine Zusammenarbeit mit MOKI beschlossen um den Betreuungsbedarf in der Steiermark im Sinne der Eltern bestmöglich abdecken zu können.

Heuer, zum zwanzigjähren Bestehen hat sich die MoKidi Wegbereiterin Ute Pall verdientermaßen in den Ruhestand verabschiedet. Das Ruder hat sie zuvor noch an die diplomierte Kinderkrankenschwester Helena Sauruck übergeben. Diese möchte das Angebot in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen und das Bewusstsein dafür stärken. Der Mobile Kinderkrankenpflegedienst sollte noch selbstverständlicher werden. Für das tägliche Tun wünscht sich Helena Sauruck glückliche, entlastete Eltern und zufriedene Mitarbeiter/-innen.

„Die persönliche Ebene, steht immer im Vordergrund. Man bekommt einen Vertrauensvorschuss der Eltern für den man arbeiten muss um ihn zu behalten. Man kann auf individuelle Bedürfnisse eingehen und in seiner Arbeit mehr aufgehen, es nicht so getacktet wie ein Klinikaufenthalt. Abgrenzung ist trotzdem wichtig, doch am Ende des Tages geht man mit dem Gefühl nach Hause eine positive Stimmung in einer Familie hinterlassen zu haben. Der Sinn der Tätigkeit kann im Mobilen Dienst noch mehr hervortreten.“

- DGKPHelena Sauruck, EL MoKidi

Auch wenn das Feedback der kleinen Klient(inn)en oft nonverbal erfolgt sind die Freude und die Emotionen die dabei überspringen immer spürbar. Eltern schätzen die Verlässlichkeit und haben durch den Familienentlastungsdienst die Möglichkeit ihre physischen und psychischen Ressourcen wieder aufzuladen: beim Sport, bei Familienfeiern oder um in Ruhe Erledigungen zu tätigen.

„Kinder mit schweren Krankheitsbildern zuhause pflegen und betreuen, damit diese im Kreis ihrer Familie sein können – dies ist die Aufgabe und Berufung der Kinderkrankenschwestern von MOKIDI der letzten 20 Jahre. Dieses besondere Angebot des Hilfswerkes wurde vor 20 Jahren von Ute Pall und Michaela Winkler im Hilfswerk begonnen und hat bis heute vielen Kindern die Betreuung zuhause ermöglicht. Intensivpflegerische Erfahrung, hohes fachliche Wissen, Erfahrung und Einfühlungsvermögen der MOKIDI Mitarbeiter/-innen und die Zusammenarbeit mit den stationären Einrichtungen sind die Grundpfeiler dieses Erfolges.“

- Gerald Mussnig, Geschäftsführer Hilfswerk Steiermark

Was die konkrete Motivation ist im Mobilen Dienst tätig zu sein da sind sich Ute Pall und Helena Sauruck einig: Kinder und Familien können völlig anders erlebt werden, im eigenen Zuhause ist man in der Lage die Weiterentwicklung der Kinder zu verfolgen und den Lebensweg der Kinder gemeinsam mit den Eltern zu begleiten. Die Besonderheit dabei ist, dass man die ganze Geschichte erleben darf und nicht nur Teil eines Augenblickes ist.
Erfolge können vor allem in der Beständigkeit in den Familien erreicht werden. Diese werden stabilisiert, strukturiert und das gesamte Familienumfeld kann entlastet werden. Eltern sind Menschen und können nicht immer 24 Stunden für ihr Kind da sein, die schwere der Emotionalität der Situation wird manchmal unterschätzt und kann in vielen Fällen weder alleine getragen werden noch sollte sie es.

Im Mobilen Kinderkrankenpflegedienst arbeiten Menschen die ihren Beruf lieben und diesen auch als Berufung ansehen, die die abwechslungsreiche Tätigkeit direkt in den Familien schätzen. Menschen die empathisch sind und auch vor Fahrten bei Schnee oder Regen, auf Berge oder durch Täler nicht zurückschrecken. Die große Verantwortung im Mobilen Dienst erfordert fortlaufende medizinische Weiterbildung, Eigeninitiative, Ausbildungen und technisches Verständnis zur korrekten Bedienung der medizinischen Geräte. Daher wird das Hilfswerk Steiermark auch in Zukunft besonderen Fokus auf das Thema Bildung legen.

„20 Jahre Kinderhauskrankenpflege MOKIDI des Hilfswerkes ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass das Hilfswerk für alle Altersgruppen da ist. Nicht nur die Betreuung von älteren Menschen, die Betreuung von Erwachsenen mit psychischen Krankheitsbildern und eben auch die Betreuung schwerkranker Kinder ist uns ein wichtiges Anliegen. In allen unseren Angeboten verfolgen wir das Ziel Menschen zu fördern, zu unterstützen und zu begleiten, damit diese ein möglichst selbständiges und eigenverantwortliches Leben führen können.“

- Gregor Hammerl, Präsident Hilfswerk Steiermark

Alle  Informationen zu MoKidi gibt es auf der Website des Hilfswerks Steiermark

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