22-Jähriger sprüht arabische Schriftzeichen auf Grazer Fassaden: LVT ermittelt
Da staunten Passanten gestern nicht schlecht: Zahlreiche Fassaden und Denkmäler in der Grazer Innenstadt wurden verunstaltet. Ein vorerst Unbekannter hat am Opernring und in der Herrengasse Fassaden sowie den Sockel der Mariensäule am Eisernen Tor mit arabischen Schriftzeichen besprüht. Polizisten nahmen im Rahmen der Fahndung dann einen 22-jährigen Tatverdächtigen aus Syrien fest. Bei ihm stellten die Beamten eine schwarze Spraydose sicher.
Religiöse Motive
In weiterer Folge ergaben Ermittlungen des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Steiermark, dass der Tatverdächtige bereits amtsbekannt war. Er trat in der Vergangenheit unter anderem wegen diversen Suchtmittel-Delikten und Widerständen gegen die Staatsgewalt in Erscheinung. Der Tatverdächtige zeigte sich bei seiner Einvernahme geständig, die Schriftzeichen aufgrund seiner religiösen Überzeugung angebracht zu haben. Neben dem Verdacht der mehrfachen schweren Sachbeschädigung sind weitere Ermittlungen wegen des möglichen Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Gange.
Lob aus Wien
Beim 22-Jährigen wurden auch zwei neuwertige Mobiltelefone sichergestellt, welche nun ausgewertet werden. Der Sprayer wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert, wo noch über die Verhängung der U-Haft entschieden werden wird. Lob kam aus Wien von Bundesminister Karl Nehammer: „Der Kampf gegen Extremismus braucht die enge Zusammenarbeit zwischen Kriminalpolizei und Verfassungsschutz. Derartige Schwerpunktaktionen werden daher in den nächsten Wochen und Monaten in ganz Österreich stattfinden."
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