Am Grünanger: Archäologen graben historische Fundstücke aus
Graz wird langsam zu einem Hotspot für Archäologen: Nachdem in Reininghaus kürzlich Relikte aus der Nazi-Zeit ausgehoben wurden, gab es heute erneut einen Fund zu bestaunen. Im Zuge der Errichtung von neuen städtischen Sozialwohnungen Am Grünanger konnten archäologische Spezialisten im Bereich Pichlergasse 8 in einem verfüllten Bombentrichter neben tierischen Schlachtabfällen auch menschliche Knochenteile identifizieren. Die Fundstücke wurden sofort gesichert und die Grabungen zunächst eingestellt.
Innenministerium wurde verständigt
Seit dem Start der Projektplanungen war und ist das Bundesdenkmalamt mit an Bord, da an dieser Stelle im Bezirk Liebenau von möglichen archäologischen Funden auszugehen war. Genau aus diesem Grund führt die Stadt Graz als Bauverantwortliche auch regelmäßig freiwillige spezielle Sondierungsgrabungen durch, welche von den Spezialisten der Firma Argis GmbH begleitet werden. Das Bundesdenkmalamt wurde umgehend informiert und hat seinerseits das für die Kriegsgräberfürsorge zuständige Innenministerium verständigt. Der historische Fund wurde auch bereits von einer Anthropologin begutachtet.
Grabungen gehen weiter
Über die Herkunft der menschlichen Überreste lässt sich derzeit noch nichts sagen, weitere Analysen und Untersuchungen müssen erst folgen. Die archäologischen Grabungen können indes weiter fortgesetzt werden, da die sichergestellten Teile keine reguläre Bestattung darstellen. „Die Entscheidung, am Grünanger behutsam vorzugehen, hat sich als absolut richtig erwiesen. Wir werden jetzt die Erkenntnisse der Archäologen abwarten und gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt unser Projekt fortsetzen", bilanziert Vizebürgermeister und Wohnbaustadtrat Mario Eustacchio in einer ersten Stellungnahme.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.