Ankunft in einer ganz anderen Welt

Kätzchen im Loha Prasat
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Nach einem Monat im konservativen Indien muss man sich erst wieder mit dem progressiven Lebensstil, wie er in der Weltstadt Bangkok anzutreffen ist, vertraut machen.

In den letzten Wochen hatte ich mich an die neugierigen Blicke der Inder und ihre Kontaktfreudigkeit gewöhnt, an die bettelnden Kinder und die aufdringlichen Verkäufer, an den Müll auf der Straße und an das Dauergehupe, an die heiligen Kühe und die streunenden Hunde. In Bangkok fiel das Alles weg.

Die Thailänder scheinen die Touristen nicht weiter zu beachten – als würden sie auf ihre Straßen gehören wie die unzähligen Portraits des Königs Bhumibol und seiner Gemahlin Sirikit. Der Müll landet in den dafür vorgesehenen Mülleimern, gehupt wird nur in brenzligen Situationen und anstatt heiligen Kühen und streunenden Hunden sind hier lediglich ein paar Katzen in den Tempeln anzutreffen.

Die fehlende Anerkennung in Bangkok ist jedoch am gewöhnungsbedürftigsten. Während man sich in Indien am Ende jedes Tages wie ein Superstar, mit dem sich alle ablichten wollen, fühlt, fragt man sich in Thailand ganz unbewusst: „Schaue ich heute nicht gut aus?“ Keine anerkennenden Blicke, kein „Hello! Where are you from?“ und kein „My friend wants a picture with you.“ An das Ignoriert-werden muss man sich erst wieder gewöhnen.

Nicht nur an das Nicht-beachtet-werden muss man sich nach einem Monat Indien wieder gewöhnen, sondern auch an die viele nackte Haut, die einem hier entgegengebracht wird. Während in Indien lange Hosen die Beine der Männer bedecken und Hemden ihre Oberkörper, laufen in Bangkok Einheimische und Touristen in T-Shirts und Bermudas durch die Straßen. Die Frauenbeine sind nicht mehr mit Leggins, Pluderhosen, langen Röcken oder Saris bedeckt, sondern lediglich mit Shorts, und bei den Touristinnen blitzt der Bikini unter den Hemdchen hervor. High Heels werden gerne von Thailänderinnen getragen und das Make-up wird im Handspiegelchen bei jeder Gelegenheit kontrolliert – bei der tropischen Hitze muss das aber auch sein.

Es scheint fast so, als hätte man hier das Motto „weniger ist mehr“ zu „je mehr desto besser“ umgeformt. Das Einzige, das an Indien erinnern lässt, sind die Autorickshaws, die sich wie bunte Farbtüpfelchen auf Bangkoks Straßen bewegen.

Einmal um die Welt: Hier lesen Sie alle weiteren Reiseberichte unserer WOCHE-Weltenbummlerin Elisabeth Kronegger.

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