Neos-Gemeinderätin
"Annenstraße lebt noch und wir geben nicht auf"
Gemeinderätin Sabine Reininghaus will "ihre Annenstraße" nicht aufgeben. Gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Wirtschaftstreibenden will sie nicht nur optische Akzente setzen, sondern auf das Potenzial des Grätzls aufmerksam machen.
GRAZ. "Wir wollen ein Zeichen setzten. Hey, die Straße lebt noch, wir sind noch da und geben nicht auf", hält Sabine Reininghaus über die von ihr gestartete Initiative "Mehr Grün und Lebensqualität für die Annenstraße" fest. Im Zuge deren konnten unter anderem 4.000 Euro an Spenden lukriert und 20 Pflanzkisten aus Lärchenholz aufgestellt werden, um deren Pflege sich lokale Geschäftstreibende sowie Anwohnende kümmern.
"Es ist schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Anrainerinnen und Anwohner bereit sind, an der Verschönerung 'ihrer' Gasse aktiv mitzuwirken und was ein paar grüne Blätter bewirken können”, so Reininghaus, die sowohl privat als auch beruflich in der Annenstraße verwurzelt ist. Um weitere grüne Akzente setzen zu können, seien Spenden und Nachahmungen in anderen Grazer Straßen und Gassen jedenfalls herzlich willkommen, wie die Pink-Politikerin betont.
Zehn Jahre Enttäuschung
Dass die Annenstraße vielfach als Musterbeispiel für missglückte Stadtplanung zitiert wird, sei auch den bisherigen Stadtregierungen beziehungsweise Stadträtinnen und Stadträten anzukreiden, ist Reininghaus überzeugt: "2013 ist die Annenstraße nach Umbauarbeiten neu eröffnet worden und seit zehn Jahren hört man von den Zuständigen das Gleiche. Nämlich, dass man eh was machen werde, aber von der Stadt selbst kommt nichts." Auch bezüglich der zahlreichen Leerstände sei sie vom aktuellen Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler enttäuscht: "Jedes Jahr lege ich dem Stadtsenat eine Fotosammlung leerstehender Geschäftslokale und Ideen zur Attraktivierung vor. Der Output bleibt aber mäßig."
Nun will man mit der Bürgerinnen-Initiative gangbare Wege mit konkreten Ergebnissen vorzeigen. Reininghaus: "Die Pflanzkisten sind ein Projekt, das die Leute in der Straße zusammenschweißt und zeigt, dass der Wunsch nach mehr Grün trotz berechtigtem Frust die Anwohnerinnen und Anwohner animiert, selbst aktiv zu werden." Dies sei auch als Wink an die politisch Verantwortlichen zu verstehen: "Die Stadt Graz muss ihre Hausaufgaben machen und sich dem dringlichen Wunsch der Bevölkerung annehmen." Spätestens nach Abschluss der Innenstadtentflechtung dürfte sich die Situation vor Ort bessern, allein darauf Verlassen will man sich in der Annenstraße aber nicht.
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