Auf eine Tasse Nachhaltigkeit
Mit gutem Gewissen genießen - das verspricht das neue "Anna Café" in der Grazer Innenstadt
Kaum ist der letzte Schluck Kaffee ausgetrunken, wandert der Becher samt Plastikdeckel schon in den Mistkübel - begleitet vom Papiersackerl, in dem die Nussschnecke verpackt war. Dem Kampf gegen diesen unnötigen Verpackungsmüll hat sich Anna-Lisa Gattinger verschrieben - und eröffnet in diesem Sinne am 7. September in der Neutorgasse 7 das erste Zero-Waste-Café in Graz. "Gerade in der Gastronomie fällt sehr viel Müll an, besonders auch im Hintergrund. Der kann und soll vermieden werden. Ich möchte nicht mehr den konventionellen, sondern einen anderen Weg gehen." Und dieser beginnt schon bei der Produktion und Herstellung: In Kooperation mit dem beliebten Unverpackt-Laden Gramm werden in Zukunft nicht nur die Räumlichkeiten geteilt, sondern auch Liefer- und Vertriebswege.
Von der Wurzel bis zum Blatt
Das Gramm bleibt in seiner Form bestehen. Was an Lebensmitteln nicht verkauft wird, verarbeitet Gattinger in ihren Mittagsgerichten - und zwar "von der Wurzel bis zum Blatt". Zudem achtet sie darauf, ausschließlich biologische Lebensmittel zu verwenden, deren Lieferanten und Betriebe sie sich zuvor persönlich angesehen hat. "Wie arbeitet mein Kaffeeröster, mein Weinbauer? Es ist einfach so viel schöner, wenn ich weiß, woher meine Produkte kommen." Auch im privaten Haushalt habe Gattinger einen Großteil ihres Plastikmülls reduziert, betont sie im Gespräch mit der WOCHE. Gerade jetzt in der aktuellen Umwelt- und Klimadiskussion merke sie, was sie in ihrem Tun bewirken kann. Und ist überzeugt: "Jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Wir sind zwar klein, aber es fängt immer im Kleinen an."
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