Urbanisierung
"Co-Living" ist nicht mehr nur Modell für Studierende

Wohngemeinschaften liegen aktuell im Trend – nun aber unter dem Begriff "Co-Living" und vor allem nicht mehr nur für "Hippies" und Studierende.  | Foto: Unsplash
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Immer mehr Menschen leben weltweit in Städten und machen sie zu den wichtigsten Lebensräumen der Zukunft. Diese Entwicklung hat nicht nur Einfluss darauf wo, sondern auch wie wir leben. Warum der Trend unter anderem hin zu "Co-Living" geht, erklären ein Immobilien-Experte und eine Grazerin, die selber in einer innovativen WG-Konstellation lebt. 

GRAZ. Wohngemeinschaften rufen wohl bei vielen Erinnerungen an ihre Studentenzeit, an durchgesessene Sofas, Fast-food, WG-Partys und nicht eingehaltene Putzpläne hervor. An eine Zeit also, aus der man mit zunehmendem Alter und gestiegenem Einkommen herausgewachsen ist. Tatsächlich liegen Wohngemeinschaften aber aktuell wieder im Trend – nun aber unter dem Begriff "Co-Living" und vor allem nicht mehr nur für "Hippies" und Studierende. 

Viele vermissen im Stadtleben das Miteinander, das in der ländlichen Umgebung häufig ganz selbstverständlich gelebt wird. | Foto: Unsplash
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Co-Living ist mehr als nur Zusammenwohnen

"Zu Co-Living gehört mehr, als sich nur den Wohnraum zu teilen", sagt Michael Thier von "C&P". Die Immobilien AG mit Sitz in Graz entwickelt, verkauft und verwaltet Wohnungen an sechs mitunter internationalen Standorten und hat die Trends- und Veränderungsbewegungen beim Thema Wohnen genau im Blick. Laut dem Experten würden die stetig steigende Anzahl an Single-Haushalten, die voranschreitende Alterung der Gesellschaft, die steigende Nachfrage nach Kurzzeitwohnen, vor allem aber auch Megatrends wie Urbanisierung und Nachhaltigkeit die Wohnkultur langfristig verändern. 

"Während in der Studienzeit eine WG oft aus finanziellen Gründen interessant ist, gibt es auch andere Argumente für das gemeinschaftliche Wohnen", weiß Thier. Das könnten etwa der Wunsch nach einem Gemeinschaftsgefühl und dem Aufbau von sozialen Netzwerken sein. Viele vermissen im Stadtleben das Miteinander, das in der ländlichen Umgebung häufig ganz selbstverständlich gelebt wird. Aus diesem Grund gewinnt das Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens immer mehr an Beliebtheit.

Wäre Co-Living etwas für dich?

Gemeinschaftlich, Generationen-übergreifend, nachhaltig

Das gemeinschaftliche Wohnen hat auch Eleonore Maurer für sich entdeckt. Die 69-Jährige lebt in einer WG mit zwei Mitbewohnerinnen und einem Mitbewohner, darunter eine junge Studentin. "Solange ich gearbeitet habe, war es mir egal, dass ich alleine gelebt habe. Aber jetzt genieße ich das sehr, dass immer jemand zuhause ist. Und die Gesellschaft von jungen Leuten mag ich sowieso sehr", erzählt die Grazerin.

"Wir kochen oft zusammen, tratschen miteinander und kaufen gewisse Dinge gemeinsam." Nicht nur die geteilte Miete also – durch gemeinsamen Anschaffungen wird Geld gespart, und nachhaltiger gelebt: "Man schmeißt nicht so viel weg." 

Geht in Sachen Wohnen mit dem Trend: Eleonore Maurer setzt auf "Co-Living".  | Foto: RMS
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Wohnen in Graz im (gedrosselten) Wandel

"In Graz hat C&P leider aktuell keine Projekte in Richtung Co-Living", sagt Thier. "Der Trend würde grundsätzlich dort hin gehen, und Graz wäre soweit, aber große Projektentwicklungen sind aufgrund der angespannten Situation in der Baubranche nicht umsetzbar." Die Trends und Entwicklungen am Grazer Wohungsmarkt würden gerade durch eine "angezogene Handbremse" gestoppt.

Neue Bauprojekte haben es derzeit also schwer, bestehender Wohnraum kann aber dennoch innovativ genutzt werden. Eleonore Maurer möchte zum Beispiel auf lange Sicht eine "Senioren-WG" gründen. "Ich hatte das immer im Kopf, dass ich einmal eine Alters-WG gründe, wenn ich in Pension gehe. Ich glaube, dass sich so etwas ganz viele Menschen wünschen würden", ist die Pensionistin überzeugt. "Es ist einfach eine Win-Win Situation."  

Urbanisierung in Graz

Wie sich der Megatrend hin zu städtischen Lebensformen in Graz äußert, liest du auf unserer Themenseite.

Ein anderer "Megatrend", mit dem wir uns beschäftigen, ist die "Silver Generation". Mehr dazu liest du hier: 

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