Coronakrise macht die Kirche kreativer

- Wollen Sport und Kirche verbinden: Georg Plank, Stefan Herker, Bernd Kindermann, Wolfgang Breuer, Margit Hirtzy (v.l.)
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Vom Video-Gottesdienst bis zur Sportkirche: Von Graz aus werden neue Weichen gestellt.
Kirchenaustritte auf der einen sowie zum Teil immer weniger Gottesdienstbesuche auf der anderen Seite: Die Katholische Kirche hatte in den letzten Jahren mit einem Schwund an Gläubigen zu kämpfen. Die Coronakrise machte die Sache auch nicht einfacher, schließlich änderten sich Maßnahmen des Öfteren, dazu waren vor allem ältere Mitbürger verunsichert. "Es sind weniger Besucher im Gottesdienst als vor Corona, das ist leider so", sagt dazu Pfarrer Stefan Ulz, der für den Seelsorgeraum Graz-Südost (unter anderem mit St. Peter und Liebenau) zuständig ist. Negative Langzeitwirkungen ortet er aber keine. Vielmehr sei Kreativität in der Krise gefragt. "Ich habe im Frühjahr Gottesdienste über die Videoplattform Zoom abgehalten. Jeder ist daheim gesessen, in Summe waren bis zu 250 Personen dabei."
Firmungsfeiern wurden beispielsweise aufgeteilt. "Es gab dann 18 Gottesdienste mit Firmlingen. Zu Beginn waren die Leute skeptisch, im Nachhinein haben sie sich bedankt, weil alles viel persönlicher war." Derzeit laufen aber bereits die Planungen für die – aus kirchlicher Sicht – intensive Advents- und Weihnachtszeit (Infos: www.katholische-kirche-steiermark.at). "Wir haben heuer die Chance, wieder wesentlicher zu werden. Das eigentliche Fest und die Frage, was wir da eigentlich feiern, soll wieder im Vordergrund stehen."

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Kirche und Sport vereint
Wesentlich werden, für die Menschen da sein: Diese Aspekte möchte auch die diözesane Sportgemeinschaft Steiermark forcieren. Obmann Georg Plank und sein Team haben eine neue Broschüre mit zahlreichen Ideen, wie mit Sport und Bewegung lebendige Kirchenorte geschaffen werden, zusammengestellt. "Bewegung ist die beste Prävention gegen psychische Probleme, die ja vor allem seit Corona zunehmen", sagt Plank, dem es auch darum geht, dass die kirchliche Infrastruktur besser genutzt wird. Der Sport soll dabei als Brücke dienen.
"Dabei geht es nicht um Spitzensport, es sollen auch Angebote geschaffen werden für Menschen, die nie etwas mit Sport am Hut hatten." Unter anderem sind in der Broschüre Aktivitäten wie Tischfußball, Schach vor dem Pfarrhof, Turnen mit Kleinkindern oder Übungseinheiten mit Senioren angeführt. Gemeinsam mit der Sportunion lädt die DSG im Juni 2021 auch zur ersten Steirischen Sportwallfahrt zum Stift Rein ein. "Wir hoffen, dass es künftig in allen Seelsorgeräumen Angebote im Bereich Kirche und Sport gibt und dass sich neue Ehrenamtliche finden." Infos: www.dsg.at



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