Der Müll-Sheriff der Niesenbergergasse

Unzertrennliches Duo: Herbert Posch und sein neunjähriger Golden Retriever Rüde entdecken jeden unsachgemäß entsorgten Müll. | Foto: Victory
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Der Griff an die hintere Hosentasche beweist: Dieser Mann zieht schneller als sein Schatten. „Meine wichtigste Waffe im Kampf um ein sauberes Graz“, betont Herbert Posch und zeigt – kaum ein Augenzwinkern später – demonstrativ ein kleines, rotes „Gacki-Sacki“.
Ob Dosen, Flaschen oder Drogenbesteck – auf der morgendlichen Runde mit seinem Golden Retriever Astor bleibt dem 69-Jährigen entlang der Niesenbergergasse, einer der „schmutzigsten Orte in Graz“, kein Müll unentdeckt. Schnurstracks wandert dieser in das Sackerl und wird ordnungsgemäß entsorgt. „Denn“, und da ist sich Posch sicher, „dort, wo Mist liegenbleibt, wird ‚ratzeputz‘ mehr!“

Seine Mission
Angespornt durch den jährlichen einmonatigen „Frühjahrsputz“ in der Stadt Graz, begann vor vier Jahren die Mission des Grazer Saubermanns. „Eine tolle Sache! Aber was hilft’s, wenn ein, zwei Wochen später leider wieder alles verschmutzt ist?“, fragt Posch, dem das tägliche Müllsammeln „in Fleisch und Blut“ übergegangen ist.
„Ganz ehrlich: Anfangs hatte ich schon Angst, als ‚Mülltandler‘ abgestempelt zu werden“, gibt der ehemalige Gastronom zu. „Aber mittlerweile habe ich kein Problem damit, die problematischste Straße im Bezirk Gries sauber zu halten.“

Helfende Hände
Mit negativen Kommentaren oder gar Gelächter zu seiner speziellen Berufung hatte der GAK-Fan noch nicht zu kämpfen gehabt. Ganz im Gegenteil. Die Holding Graz und auch Stadtrat Kurt Hohensinner – „mit ihm bin ich sogar schon per Du“ – unterstützen Posch: „Wenn ich Sperrmüll entdecke, brauche ich nur bei der Holding anzurufen und schon wird ein Fahrzeug zur Beseitigung vorbei geschickt.“

Seine Intention
„Seitdem ich auf Streife gehe, hat sich die Müllproblematik in der Niesenbergergasse auf jeden Fall gebessert“, glaubt der selbsternannte „Aktivbürger“, dem von Bekannten eine „gewisse Pedanterie“ nachgesagt wird, und verrät seine Intention: „Beim Müll-Einsammeln geht es mir nicht ums Abstrafen der Stadtverschmutzer. Vielmehr möchte ich das Bewusstsein der Menschen schärfen, Mist ordnungsgemäß zu entsorgen.
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Zur Person

Name: Herbert Posch
Geboren am 1. Februar 1945 in Graz
Gelernter Kellner („Steirerhof“) und ehemaliger Gastronom (Gasthof „Zur Rose“ am Rosenberg und „Café Kaiserwald“ in Zwaring): „Meine Kunden haben immer gesagt: ‚Beim Herbert kannst sogar am Klo essen, so sauber ist es dort!‘ Das ist das schönste Kompliment für mich.“
Seit 2007 in Pension.
Reinigt seit vier Jahren täglich und „bei jedem Wetter“ die Niesenbergergasse in der Nähe des Krankenhauses der Elisabethinen.
Der GAK-Fan sammelt auch den Müll rund um den Fußballplatz der Rotjacken in Weinzödl ein.

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