Vereinskultur
Die steirischen Campingfreunde auf großen Fahrten
Seit 1981 gibt es in der Steiermark den "Verein der Campingfreunde" (VDCF) – aktuell kann Obmann Reinhard Stieber auf rund 300 Mitglieder bauen.
STEIERMARK. Rein beruflich hat Reinhard Stieber die halbe Welt gesehen, das Reisen ist mittlerweile aber auch privat zur großen Leidenschaft geworden. Doch dabei geht es deutlich gemütlicher und entspannter zu als noch im Job. Denn Stieber ist begeisterter Camper und so "nebenbei" Obmann des steirischen "Vereins der Campingfreunde" (VDCF), der mittlerweile stolze 300 Mitglieder (unter anderem aus Graz, Graz-Umgebung, Weiz, Voitsberg und Deutschlandsberg) zählt und rund 150 Wohnmobile und Wohnwägen in seiner "Flotte" hat.
Ersten Wohnwagen vor über 40 Jahren gekauft
Aber zurück zum Anfang: Es war im Jahr 1980, Stieber besuchte seinen Schwager, dort gab es einen Wohnwagen und schon war es um ihn geschehen": "Im Jänner drauf haben wir uns den ersten Wohnwagen gekauft, der hat damals 52.000 Schilling gekostet", erinnert er sich mit einem Lächeln. Von dort war der Weg zum Verein der Campingfreunde nicht mehr weit, den hatte Robert Gebetsroither, Chef des großen Camping-Unternehmens und heute noch Ehrenobmann, im Jahr 1981 gegründet.
2023 geht's nach Albanien
Den Schritt hat Stieber nie betreut, auf die Frage, wie viel Zeit er investiert, lautet die Antwort lapidar: "Viel Zeit ...". Aber er mache es, gemeinsam mit seinem Vorstandsteam sehr gerne. "Weil es Spaß macht und wenn wir damit jemanden eine Freude machen, ist das was Schönes." Zur Vereinsarbeit gehört es unter anderem, alle Mitglieder ständig auf dem Laufenden zu halten, die Homepage der "Campingfreunde" ist bestens gewartet.
Zum Jahresbeginn steht der Großteil des Jahresprogramms fest, dazu gehören Clubabende, kleinere und größere Ausfahrten und gemeinsame Aktivitäten wie Eisstockschießen oder der jährliche Besuch beim "Lipizzaner-Franzl". Heuer stehen unter anderem das "Ancampen" in Ungarn, eine Sightseeing-Tour nach Wien, ein Ausflug an die Weinstraße und eine Weihnachtsfeier auf dem Programm. Alle zwei Jahre gibt es eine große Reise, für 2023 hat man Albanien und Montenegro ins Visier genommen. Für heuer hat Stieber auch noch eine Mission: "Wir hätten gerne einen Partnerverein im Norden Deutschlands, wo wir uns austauschen und wechselweise einladen können."
Der Obmann kocht selbst
Im Mittelpunkt stehen jedenfalls immer die Gemütlichkeit und das gesellige Miteinander. Bei jeder Ausfahrt steht die Truppe hinter dem Griller oder hinter den Kochtöpfen – Essen, Getränke und Musik sind fixer Bestandteil. Stress soll dabei nie aufkommen. "Wenn wir eine Ausfahrt starten, bekommt jeder Teilnehmer sein Roadbook, damit er die Route kennt. So kann jeder starten, wann er will und auch stehen bleiben, wo er mag." Am Ende des Tages findet man dann wieder zusammen, da gibt es dann auch schon einmal eine Eierspeise mit 100 Eiern.
Klar, dass es dafür auch Geld braucht, der Aufwand für die Mitglieder ist aber überschaubar: 25 Euro pro Jahr (für zwei Personen) hebt Kassierin Ulrike Mathans dafür ein, den erheblichen Rest treibt man über Sponsoren auf, rund 20 treue Partner sind es, die dem VDCF zur Seite stehen. Während Campen gerade in der Pandemie zum europaweiten Trend geworden ist, das Aufkommen um 28 Prozent zugenommen hat, ist es für Reinhard Stieber und seine Campingfreunde immer noch das, was es seit 1981 war: Lebensgefühl und Lebenseinstellung.
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