Helden des Alltags
Einen Vormittag live dabei in der "Notaufnahme"
In der Serie "Helden des Alltags" stellt MeinBezirk.at wichtige Berufsgruppen in der Gesellschaft vor und hebt die Menschen, die eine wichtige Tätigkeit ausüben, in den Vordergrund. Aber auch "vergessene" Berufe sowie unersetzliche, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden vor den Vorhang geholt. Diesmal haben wir eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Ambulanz einen Vormittag lang begleitet.
GRAZ. Die Feiertage stehen vor der Tür, für viele eine Zeit, um durchzuschnaufen und zu entspannen, für andere sind sie aber auch "ganz normale Arbeitstage". Wie beispielsweise für Julia Paller, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Ambulanz für Innere Medizin des LKH Graz II Standort West, umgangssprachlich auch Notaufnahme genannt. MeinBezirk.at hat sie einen Vormittag lang in ihrem Alltag begleitet. Dieser beginnt früh, um 7 Uhr, um genau zu sein. Paller ist eine von zwei "Diplomierten", die gemeinsam für vier Kojen der Ambulanz zuständig sind. Dabei ist auch durchaus Management-Talent gefragt, wie die Grazerin erzählt: "Wir sind die erste Anlaufstelle, wir nehmen auf, was passiert ist, und bereiten alles für die ärztliche Untersuchung vor."
Von Schwindel bis Herzinfarkt
In der Ambulanz ist sie rund um die Uhr mit Notfällen konfrontiert, was für den Hausarzt zu viel ist, kommt hier her. Die Beschwerden reichen von allergischen Reaktionen über Übelkeit, Erbrechen, Schwindel bis hin zu Herzinfarkten. Dabei gibt es einen genauen Plan, wer wie schnell behandelt wird, Paller: "Alle Patienten bekommen eine Nummer zwischen eins und fünf, je nach Dringlichkeit. Die dringenderen Patienten kommen dann natürlich schneller dran." Gearbeitet wird dabei auf Hochtouren, trotzdem kann es bei weniger dringlichen Fällen zu Wartezeiten kommen, auch nicht alles, was in die Notaufnahme kommt, ist ein Notfall. Dieser Morgen gestaltet sich eher ruhiger, ein Vorgespräch sowie Blutabnahmen stehen zuerst am Programm.
Reanimation im Team
Doch in der Ambulanz kann oder muss es hin und wieder auch schnell gehen. Ein Patient hat während der Untersuchung einen Herzstillstand, das gesamte Team aus Pflegekräften und Ärzte sammelt sich sekundenschnell in der Koje. Eine Ärztin übernimmt das Kommando und koordiniert, reanimiert und beatmet wird im Team abwechselnd. Nach etwas mehr als fünf Minuten dann die Entwarnung: "Der Patient ist stabil." In diesem Fall hat es sich um eine Übung an einem Dummy gehandelt, trotzdem werden Intensität, Reaktionsgeschwindigkeit und Tragweite der Tätigkeit sofort klar. Trotzdem oder vor allem deshalb liebt Paller ihren Job: "Ich finde die Diversität in meinem Arbeitsalltag so schön. Man weiß nie, was passiert und das Schönste für mich ist die Dankbarkeit, die man von den Menschen zurückbekommt."
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