Fahrschul-Inhaberin Brigitte Dubovszky fordert: "Eine verpflichtende Ausbildung für Fahrradfahrer ist notwendig!"
Fehlende Regelkunde als Unfallursache: Mit einer Pflichtausbildung könnte für Sicherheit gesorgt werden.
Es ist eine Zahl, die betroffen macht: Einer aktuellen Bilanz zufolge gab es im Jahr 2017 allein in der Landeshauptstadt Graz über 500 Radunfälle. Ein negativer Rekord, der durch multiple Gründe erreicht werden konnte. Neben zu schnellen Autofahrern, die den schwächeren Verkehrsteilnehmer oft zu knapp überholen, sind es aber auch nicht selten die Radfahrer selbst, die sich Tag für Tag in höchste Gefahr bringen.
Abstand ist zu eng
Das rücksichtslose Verhalten von einer gewissen Gruppe, aufgrund dessen sehr häufig der Ruf nach Nummernschildern für Radfahrer laut wird (wir berichteten in der Vorwoche), ist aber nur eine Seite der Medaille. Oft sei vor allem der fehlende Sicherheitsabstand an Unfällen schuld. "Wenn Radfahrer eine Kolonne von Autos überholen, wird der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand von eineinhalb Meter oft nicht eingehalten", sagt Brigitte Dubovszky von der Grazer Fahrschule Dubovksy. Daher zögerte sie auch keine Sekunde, die aktuelle Kampagne der Radlobby unter dem Titel "Abstand macht sicher" zu unterstützen.
Regeln für mehr Sicherheit
"Als Fahrschule im städtischen Raum wissen wir um den besonderen Aspekt der Sicherheit, sowohl was unsere Fahrschüler anbelangt als auch die Fahrradfahrer. Deshalb werden Inhalte der Kampagne nun verstärkt in den theoretischen und den praktischen Unterricht eingebaut", führt Dubovszky aus. Generell würde sie sich aber ohnehin für eine verpflichtende Ausbildung zum Fahrradfahren aussprechen.
"Meiner Meinung nach könnten viele gefährliche Situationen vermieden werden, wenn gewisse Regeln wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Nicht selten erleben wir bei unseren täglichen Ausfahrten, dass Radfahrer beim Abbiegen etwa kein Zeichen geben oder nicht auf ihren vorgegebenen Radstreifen fahren."
Ob die verpflichtende Ausbildung dann in der Volksschule, im Gymnasium, in der Polytechnischen Schule oder bei den Fahrschulen selbst eingerichtet wird, ist Dubovszky egal. "Es geht um Regeln für alle, kein Verkehrsteilnehmer soll gegen einen anderen ausgespielt werden. Für eine funktionierende Mobilität einer Stadt sind Fahrradfahrer sogar sehr wichtig. Umso wichtiger ist daher die Kenntnis der Regeln."
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