Graz ist seit 140 Jahren auf Schiene – "Graz Inside" im Tramway Museum Graz

Grandes Dames: Die großen Damen der Grazer Tramway-Historie aus dem Jahr 1963 (l.), 1908 (M.) und 1899 (r.) können privat gemietet werden. | Foto: Ivo Velchev
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  • Grandes Dames: Die großen Damen der Grazer Tramway-Historie aus dem Jahr 1963 (l.), 1908 (M.) und 1899 (r.) können privat gemietet werden.
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"Einsteigen bitte!" – im Tramway Museum kann man das in einige Prachtexemplare, die in den vergangenen 140 Jahren ihre Runden durch die Murstadt drehten. Kassier Klaus Außerhofer ist seit 1999 beim Tramway Museum und, wie er sagt, mit dem "Schienenvirus" infiziert. Mit der WOCHE spazierte er durch einen – im wahrsten Sinn des Wortes – bewegten Teil der Stadtgeschichte.

Nostalgie pur

"Viele Junge können sich nicht mehr vorstellen, dass die erste Straßenbahn 1878 eine Pferdetramway war", erzählt Außerhofer. Diese wurde mit einem Pferd angetrieben und ist auch heute fahrtüchtig, genauso wie vier weitere Garnituren, die alle aus Trieb- und Beiwagen bestehen. "Die sechste Tram ist in Aufarbeitung, sie wird eine richtig schöne Jubiläumsüberraschung bei unserer Parade im September", macht der Tram-Fan Vorfreude auf die große Feier. Ein Bim-Oldtimer fährt ja bereits im Sommer durch die Stadt. "Unser 'Youngtimer' ist der Gelenktriebwagen aus dem Jahr 1963", lacht Außerhofer. Diese Straßenbahn war bis vor Kurzem noch im Linienbetrieb unterwegs und nimmt nun als Adventbim gerne Fahrgäste auf. Insgesamt gibt es aber 35 Fahrzeuge in dem privaten, 300 Mitglieder großen Verein, der aufgrund der Gleisarbeiten nun nicht an seinem Stammsitz in Mariatrost, sondern in der Remise Steyrergasse angesiedelt ist. "Wir freuen uns immer über neue Mitglieder und Unterstützer", sagt einer der nur acht Fahrer, die aufgrund der komplexen Genehmigungen mit den "Oldies" fahren dürfen.

Für Generationen

"Gleich nach der Pferdetram sind wir auf Elektro umgestiegen", so Außerhofer, der 2002 selbst Straßenbahnfahrer wurde. Nun ist er im Unfallmanagement und der Funkleitstelle tätig und hat im Museum "einen unbezahlten Fulltimejob". 1950 war man mit einem eigenen Fahrersitz schon ganz modern unterwegs, auch Schaffner hatten eigene, erhöhte Sitze, um die Fahrgäste besser überblicken zu können. In den 70er Jahren folgte der Steuerungsumbau, danach kam die Niederflurtechnik, danach die Cityrunner und die Variobahn sowie die Fahrscheinautomaten. "Die Straßenbahnen erzählen Geschichte und wir wollen diese für kommende Generationen lebendig erhalten", schwärmt Außerhofer.

Tramgeschichte für alle zum Angreifen

140 Jahre Straßenbahn in Graz: Das Programm zum Jubiläumsjahr ist bunt. Von 28. Juli bis 5. Oktober gibt es Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr eine Ausstellung im Info-Point in der Murgasse 11. Sonderfahrten finden bis 9. September jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 12 bis 16 Uhr statt. Die große Jubiläumswoche wird von 27. September bis 1. Oktober gefeiert, am 30. September ist die große Fahrzeugparade. Alle Details und noch mehr Events gibt es unter www.tramway-museum-graz.at. Die Oldtimer-Straßenbahnen können je nach Strecke und Personenanzahl ab 300 Euro pro Stunde gemietet werden.

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