Tierheim gegen Helfer
Grazer Arche Noah wirft über 20 Mitglieder raus

Das Grazer Tierheim Arche Noah hat zahlreiche Mitglieder wegen "Verstoß gegen die Vereinsstatuten" rausgeworfen. Viele von ihnen engagieren sich seit Jahren freiwillig und sind für die Hunde zur Bezugsperson geworden. | Foto: Privat
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"Gemeinsam stark für Tiere" lautet der Slogan der Grazer Arche Noah. Doch nach innen ist der Verein gespalten wie noch nie. Kürzlich wurden über 20 Mitglieder ausgeschlossen. Zurück bleiben Hunde, die vergeblich auf ihre Vertrauensperson warten.

GRAZ. Ein Tierheim ist ein Ort, wo Vierbeiner Schutz, Futter und eine medizinische Versorgung bekommen. In der Grazer Arche Noah sieht das aber anders aus, denn dort stehen derzeit interne Streitigkeiten im Vordergrund – und das zum Leid der Tiere.

Arche Noah wirft Mitgliedern Verstoß vor

Über 20 Mitglieder wurden in den letzten Wochen rausgeworfen und mit einem Hausverbot belegt. Darunter viele Freiwillige, die teils über Jahre hinweg zur Bezugsperson für die jeweiligen Hunde geworden sind. Der Vorwurf der Arche Noah: Verstoß gegen die Vereinsstatuten. Eine konkrete Stellungnahme dazu blieb auf Anfrage von MeinBezirk.at unbeantwortet. In einem Posting auf Facebook kritisiert man, dass durch den Aufruhr Spenden ausbleiben würden:

Ehrenamtliche von Patenhund getrennt

Tanja Ocko ist – oder besser – war seit 2017 ehrenamtliche Spaziergeherin im Tierheim Arche Noah. Die Grazerin hat ein Herz für Tiere und neben ihrem Vollzeitjob jede freie Minute bei den Hunden verbracht. "Von heute auf morgen wurde mir das alles genommen", sagt Ocko. "Es tut mir im Herzen weh, meine Schützlinge nicht mehr sehen zu dürfen." Sie und über 20 weitere Ehrenamtliche wurden von der Arche Noah ausgeschlossen und mit einem Hausverbot belegt. Zurück bleibt Ratlosigkeit und Unverständnis.

Tanja Ocko darf nach dem Ausschluss nicht mehr mit ihrem Patenhund Hercules Gassi gehen. So geht es vielen Ehrenamtlichen und zahlreichen Hunden. | Foto: Privat
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Missstände im Grazer Tierheim Arche Noah

"Vorige Woche war ich noch spazieren, da hat keiner irgendetwas gesagt, dann habe ich plötzlich einen Brief bekommen und war mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen." Sie und weitere Mitglieder hätten auf Missstände hingewiesen, was dem Vorstand missfallen hätte. "Der Eingangsbereich, die Fassade oder die Rezeption wurden neu gemacht und dahinter sitzen Hunde in teils morschen Hundehütten", kritisiert Ocko. 

Aufruhr um Vorstand der Arche Noah

Auch Oliver Setzinger war bei der Arche und das sogar im Beirat. "Wir wollten aufdecken, dass in der Arche Noah so einiges faul rennt", sagt er. "Ich habe kürzlich von meinem Rauswurf erfahren." Bei den Streitereien ginge es vor allem um die Frage des Vorstands. Bei einer Generalversammlung im April hätte Karl Forstner als Vorstand bestätigt werden sollen. Als plötzlich eine Gegenkandidatin auftauchte, hat man die Versammlung abgebrochen – großer Aufruhr war die Folge. Ein Schiedsgericht erklärte diesen Abbruch danach als rechtswidrig.

Die Arche Noah in Graz ist das Stammhaus des Vereins Aktiver Tierschutz Austria. | Foto: Aktiver Tierschutz Austria
  • Die Arche Noah in Graz ist das Stammhaus des Vereins Aktiver Tierschutz Austria.
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Hunde verlieren Bezugspersonen

Nun ist Hans Vollmeyer neuer Vorstand und Günter Haider sein Stellvertreter. "Die sind das ohne Generalversammlung geworden und treiben was sie wollen", so Setzinger. "Freiwillige mussten gehen, zehn Leute haben ihren Job verloren". Eine festgefahrene Situation, die den Vierbeinern am meisten schadet. Die ausgeschlossenen Mitglieder möchten zurück zu ihren Hunden und wünschen sich, den Slogan "Gemeinsam stark für Tiere" auch im Verein zu leben.

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