Grazer Grüne verleihen Couragette Spezial

Übergabe der Couragette an das Annenviertel: Judith Schwenter (im Hintergrund mit Bezirksvorsteher Tristan Ammerer und Gemeinderat Gerald Kuhn) übergibt an Maria Reiner und ihr Team. 
 | Foto: Nikola Milato​vic
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  • Übergabe der Couragette an das Annenviertel: Judith Schwenter (im Hintergrund mit Bezirksvorsteher Tristan Ammerer und Gemeinderat Gerald Kuhn) übergibt an Maria Reiner und ihr Team.
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Die Grünen prämieren Annenviertel, VinziWerke und Marienambulanz mit insgesamt  9.000 Euro.

Die Grazer Grünen verleihen einmal im Jahr mit der "Couragette" einen Preis an Menschen und Einrichtungen, die besondere Courage und Engagement im Bereich der Menschenrechte oder des Umwelt- und Klimaschutzes gezeigt haben. Das Preisgeld der Couragette von insgesamt 9.000 Euro setzt sich aus Spenden der Gehälter von Stadträtin Judith Schwentner und der Gemeinderäte zusammen.

Besonderes Engagement

Aufgrund der besonderen Umstände wurde heurer eine "Couragette Spezial" verliehen und Vereine und Institutionen bedacht, die sich in der Corona-Krise durch besonderes gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet haben. „Es gibt so viele, die in Graz vom ersten Moment an da waren, als es darauf angekommen ist jenen zu helfen, die einsam oder psychisch belastet, als Risikogruppe von der Versorgung abgeschnitten waren oder kein Dach über dem Kopf hatten“, so Parteichefin und Stadträtin Judith Schwentner. „Stellvertretend für all jene haben wir uns heuer entschieden, insgesamt 9.000 Euro zu gleichen Teilen an das Annenviertel, die Vinzenzgemeinschaft und die Marienambuanz zu vergeben.“
Die Stadträtin führt weiter aus: „Die Stadt kann sich glücklich schätzen, die Menschen hinter diesen Organisationen zu haben. Der Einsatz und das Herzblut, das sie in ihre Arbeit stecken, kann mit keinem Geld der Welt aufgewogen werden. Unser Beitrag soll unsere Wertschätzung ausdrücken und eine kleine Hilfe in dieser fordernden Zeit sein.“

Die Gewinner im Blick

Marienambulanz:
Seit 20 Jahren schließt die Grazer Marienambulanz mit ihrem niederschwelligen medizinischen Angebot Lücken im Gesundheitssystem. Sie richtet sich an Menschen, die keine Krankenversicherung haben oder aufgrund von Sprachbarrieren, fehlenden Informationen oder Schamgefühl den Weg in das öffentliche Gesundheitssystem nicht finden. Neben Ärzten arbeiten auch Krankenpfleger, Dolmetscher und Sozialarbeiter mit. Behandlungen werden aber nicht nur in der Marienambulanz selbst durchgeführt, sondern auch im Ambulanzbus, der wöchentlich Notschlafstellen und öffentliche Plätze aufsucht.
In der Corona-Krise war und ist das Team der Marienambulanz besonders gefordert, die medizinische Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Menschen die aufgrund von Obdachlosigkeit, psychischer Erkrankungen oder anderer dramatischer Lebensumstände ihre Krankenversicherung verloren haben, brauchen insbesondere jetzt Behandlung, Beratung und Betreuung durch eine niederschwellig tätige Gesundheitseinrichtung.

Übergabe der Couragette an die VinziWerke: Manuela Wutte, Judith Schwentner, Amrita Bökner, Pfarrer Pucher, und Karl Dreisiebner (v.l.) | Foto: Nikola Milato​vic
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VinziWerke:
Wie schützt man sich vor einer Covid19-Infektion, wenn man auf der Straße lebt? Wie versorgt man sich, wenn Notschlafstellen und Essensausgaben schließen? 14.000 Menschen, die in Österreich wohnungslos sind, waren in den letzten Wochen mit diesen existenziellen Fragen konfrontiert.
Die Grundversorgung für wohnungs- und obdachlose Menschen hat auch in der Corona-Krise funktioniert, dank vieler engagierter MitarbeiterInnen und Ehrenamtlichen, die trotz des eigenen gesundheitlichen Risikos weitergearbeitet haben.
Eine dieser Organisationen, die auch in der Gesundheitskrise ihre Türen offenhielt und hält, sind die VinziWerke. Sechs Notschlafstellen wurden von Pfarrer Pucher und seinem Team über die Jahre hinweg in Graz aufgebaut, die sowohl Männern als auch Frauen, Familien, österreichischen Staatsbürge und Armutsmigranten eine vorübergehende oder auch längerfristige Unterkunft bieten. Die Corona-Krise stellte die Teams vor besonderen Herausforderungen, wie die Einhaltung der Schutzmaßnahmen oder auch den Entfall der vielen älteren ehrenamtlich Engagierten. Die Notschlafeinrichtungen sind bislang gut durch die Krise gekommen, die Herausforderungen werden aber in Zukunft angesichts steigender Arbeitslosigkeit und Armut sicher nicht geringer.

Stadtteilprojekt Annenviertel:
Kaum waren die Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Krise erlassen, sah man schon die ersten Hilfsangebote im Internet aber auch ganz analog auf Postkästen kleben. „Wir sind dabei, wir kaufen für euch ein,“ so das Angebot vieler Grazer an ihre älteren oder mit Vorerkrankungen belasteten NachbarInnen. Die Initiatorin dieser Nachbarschaftshilfe war Maria Reiner, Geschäftsführerin des Stadtteilprojektes Annenviertel.
Corona-bedingt wurde eine Reihe von Annenviertel-Aktivitäten, die sonst im sozialen Raum stattfinden, kurzerhand ins Netz verlegt. Online-Sachen zusammen machen, so das Motto und so gab und gibt es Yoga, Pilates, Turnen, Stricken, Morgendiskos, Vorlesen und vieles mehr, um die Isolation und Einsamkeit erträglicher zu gestalten.
Das Zusammenleben in Vielfalt und die Nachbarschaft verbessern, Kommunikation fördern und den Zusammenhalt stärken, das sind die Ziele, die sich die AnnenviertlerInnen gesetzt haben. Wie wichtig sie sind, hat uns die Corona-Krise gezeigt.

Übergabe der Couragette an das Annenviertel: Judith Schwenter (im Hintergrund mit Bezirksvorsteher Tristan Ammerer und Gemeinderat Gerald Kuhn) übergibt an Maria Reiner und ihr Team. 
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