Grazer Tiefgaragen-Zwist als Dauerbrenner

"Vorzugsschüler": Die Kastner&Öhler-Tiefgarage gilt als Vorzeigeprojekt für unterirdisches Parken in der Innenstadt. | Foto: Jörgler
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Tiefgaragenparker sollen bei City-Einkäufen belohnt werden. Über die Garagen-Anzahl wird heiß diskutiert.

Eines der wichtigsten Kriterien für die meisten Einkäufer in der Grazer Innenstadt ist die gute Erreichbarkeit: Das hat die große WOCHE-Umfage im Frühsommer ergeben. Nun macht Bürgermeister Siegfried Nagl Nägel mit Köpfen und legt den Fokus neben einem kostenlosen Öffi-Samstag auch auf die Tiefgaragen.
"Das Citymanagement arbeitet in gemeinsamen Gesprächen mit den Tiefgaragenbetreibern verbesserte Konditionen und ein Gutzeitsystem für Kundinnen und Kunden aus." Dem Vernehmen nach sollen Tiefgaragen-Stundentickets angekauft werden, wer einkauft, erhält seine Parkdauer dann refundiert. Beklagt wird allerdings oft, dass es zu wenig unterirdische Stellflächen in der City gebe.

Parkgaragen ausgelastet?

Seit Jahren wird außerdem nach weniger Autos und mehr Grünflächen in der Innenstadt gerufen, Parkplätze sollen dafür verschwinden. Der beste Kompromiss? Die Autos unter der Erde verschwinden zu lassen. Die Ansätze, die hier verfolgt werden, gehen allerdings auseinander.
Wolfgang Feigl, seines Zeichens Chef der städtischen Verkehrsplanung, sieht neben Park-and-Ride-Anlagen am Stadtrand sowie den in Zukunft vermehrt angedachten Anrainergaragen zwar ebenso die Verschiebung der Parkflächen unter die Erde als wichtigen Lösungsansatz für die Grazer Innenstadtmobilität, verweist allerdings auf die bereits bestehenden Parkmöglichkeiten (siehe Infobox rechts): "Wir werden erst die Auslastung der bestehenden Parkhäuser erheben, bevor wir an den Neubau von Tiefgaragen denken. In der Verkehrsplanung vermuten wir, dass es hinsichtlich der Auslastung noch Potenzial gibt."

Leitsystem gefordert

Ein Plan, dem man von Seiten der Wirtschaftskammer Graz wenig abgewinnen kann, wie Regionalstellenobmann Paul Spitzer erklärt: "Wenn man an der Oberfläche Parkplätze wegnehmen will, müssen unterirdisch neue geschaffen werden. Natürlich gibt es bereits einige Tiefgaragen in Innenstadtnähe, aber wenn ich beispielsweise an die Garage am Andreas-Hofer-Platz denke, die quasi zum Genieren ist, müssen Parkplätze auch ,kundenfreundlich' sein und zum Parken einladen."
Spitzer verweist hier auf schon lange angedachte Projekte: "Für uns als Wirtschaftskammer ist nicht verständlich, warum das Projekt der Bienenstockgarage am Eisernen Tor nicht weiter vorangetrieben wird, wir bekommen keine Infos über eventuell weitergeführte Planungen in dieser Sache. Dabei würde sich dieser Standort perfekt für neue Parkmöglichkeiten in einer modernen und leistungsfähigen Tiefgarage in der Innenstadt eignen."
Weiters fordert Spitzer auch Übersichtlichkeit in der Parkplatzsuche: "Ein Leitsystem für Tiefgaragenplätze ist überfällig, Garagen wie am Burggarten oder Pfauengarten findest du nie, wenn du nicht weißt, wo sie sind."

"Vorzugsschüler": Die Kastner&Öhler-Tiefgarage gilt als Vorzeigeprojekt für unterirdisches Parken in der Innenstadt. | Foto: Jörgler
Foto: Stadt Graz
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