Grazer Wirt löst sich in Rauch auf

Im ?Shisha Palace? kämpft man mit dem Nichtrauchergesetz.

Im "Shisha Palace" gibt es Wasserpfeifen - und massiven Ärger mit dem Nichtrauchergesetz.

Das Rauchen von "Shishas" (= Wasserpfeifen) ist mittlerweile nicht mehr nur im Orient, sondern auch in unseren Breitengraden überaus beliebt. Diesen Trend griff Cemil "Cem" Yakut im Vorjahr auf und eröffnete auf dem Griesplatz sein Lokal "Shisha Palace". "Zu mir kommt kein Gast, nur um etwas zu trinken", sagt er. Denn: "Alle Gäste kommen wegen der Shishas."
Die Frage ist nur, wie lange noch. Denn mit Inkrafttreten der Nichtraucherschutzbestimmungen in Gastrobetrieben am 1. Juli musste Yakut, wie alle anderen Wirte, deren Lokale größer als 50 Quadratmeter sind, einen Teil des Lokales als Nichtraucherbereich abtrennen. Er wählte dafür den hinteren Bereich des Betriebes aus - "dort habe ich seit dem 1. Juli exakt Null Euro Umsatz gemacht!" Doch den städtischen Kontrolloren war das noch zu wenig. "Sie verlangen von mir, dass ich den Nichtraucherbereich noch vergrößere", klagt Yakut. Denn in der jetzigen Rauchverbotszone sind zu wenige Sitzplätze, so die Stadt. Hintergrund: Vorne im "Shisha Palace" befinden sich mit Sitzpolstern ausgestattete Rauchbereiche (siehe Foto oben). "Die Stadt zählt jeden Polster als Sitzfläche - dabei liegt man beim Rauchen darauf", so Yakut.
Zwei von vier Angestellten musste er bereits entlassen, da der Umsatz stark zurückging. Nun droht das Ende des Lokales. "Dabei hätte ich kein Problem, das ganze Lokal zum Nichtraucherlokal umzuwandeln - aber zum Zigarettennichtraucherlokal. Beim Shisharauchen handelt es sich um eine uralte Tradition, ein Kulturgut. Ich verstehe nicht, warum der Gesetzgeber das nicht berücksichtigen will ..."
Autor: dieter.demmelmair@woche.at

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