In harten Zeiten den richtigen Job finden

Lage am Arbeitsmarkt wird angespannter. AMS sucht Lösungen.
Karl Heinz Snobe, Chef des steirischen Arbeitsmarktservice (AMS), bezeichnet sich selbst als "gelernten Optimisten". Und trotzdem zeigt sich derzeit auf seiner Stirn die eine oder andere Sorgenfalte: "Derzeit sind in der Steiermark rund 32.000 Menschen arbeitslos. Übers Jahr gesehen haben wir mit 8,6 Prozent die höchste Steigerung aller Bundesländer in Österreich."
Besonders alarmierend: Die Jugendarbeitslosigkeit steigt stärker als die Gesamtarbeitslosigkeit. "Das ist immer ein schlechtes Zeichen, ich befürchte, dass uns 2013 ein ziemlich rauer Wind entgegenwehen wird, wir sollten uns warm anziehen."
Nun kann man zwar am AMS die wirtschaftliche Entwicklung nicht unmittelbar beeinflussen, man hat sich aber dennoch einiges vorgenommen, um tiefer in den schwieriger werdenden Arbeitsmarkt einzutauchen. Das AMS hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen zu vertiefen und die Genauigkeit bei der Personalvermittlung zu optimieren. Eine Informationsoffensive mit dem Titel „Erfolg vermitteln“ beschäftigt sich damit, was es für eine erfolgreiche Personalvermittlung braucht. Kernstück dieses Modells sind die sogenannten "SFU"-Berater: Der Begriff seht für "Service für Unternehmen. Die Berater sollen mithilfe von persönlichen Gesprächen, diversen Online-Services und Job- und Personalbörse die Betriebe vor Ort in den Bezirken unterstützen. Trotz größter Datenbank in Österreich, gilt dabei die persönliche Vorauswahl dabei als zentrales Werkzeug.
Entscheidend für die erfolgreiche Personalsuche ist ein vollständiges Anforderungsprofil. „Je genauer die Stellenbeschreibung, desto zielgerichteter können unsere Berater vermitteln“, so Snobe. Dabei geht es nicht nur um die Suche innerhalb der Datenbank. Die persönliche Vorauswahl durch SfU-MitarbeiterInnen berücksichtigt auch datengeschützte Informationen und sorgt dafür, dass tatsächlich nur passende Bewerber vorgeschlagen werden. „Schließlich wollen wir so effizient wie möglich arbeiten – wie unsere Kunden. Was wiederum bedeutet, dass wir stark auf das Feedback der Betriebe angewiesen sind. Nur wenn wir den Grund erfahren, warum Bewerber nicht gepasst haben, können wir das nächste Mal besser darauf eingehen."
Als weitere Herausforderung bei der Vermittlung gelten Wirtschaftsbereiche, in denen der Arbeitsmarkt wenig bis kein Potential bereitstellt. „Wo niemand ist, kann man niemanden vermitteln“, so Snobe. „Was wir aber können, ist Potentiale entwickeln und Alternativen aufzeigen – zum Beispiel in Form von Ausbildungen oder gezielten Förderungen.“ Tatsächlich hat das AMS im vergangenen Jahr mehr als 1.400 Fachausbildungen und 2.700 Beschäftigungsförderungen für Einzelpersonen in Betrieben umgesetzt. Die Erfolgsquote dabei ist hoch: Rund 60 Prozent aller Kursabsolventen können innerhalb von drei Monaten erfolgreich vermittelt werden. Insgesamt ergibt es dadurch eine höhere Jobrotation: Im Durchschnitt sind Steirer 109 Tage arbeitslos. Wichtig dabei laut Snobe: Betriebe müssen sich bei Mangelberufen rechtzeitig mit der Thematik beschäftigen und zum AMS kommen, um gemeinsam Alternativen erarbeiten zu können. Kurz: Man will auf einem schwierigen Markt möglichst viele Menschen "passgenau" vermitteln.

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