Graz Inside
Kostümproduktion: Kleidung, die im Rampenlicht steht

Claudia Goll leitet die "art+event"-Kostümproduktion in der Bürgergasse in Graz.  | Foto: Jörgler
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  • Claudia Goll leitet die "art+event"-Kostümproduktion in der Bürgergasse in Graz.
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"Graz Inside" in der Kostümproduktion: In der Bürgergasse werden Kleidungsstücke für die Bühne hergestellt.

GRAZ. Seit 26 Jahren leitet Claudia Goll die "art+event"-Kostümproduktion in der Bürgergasse. "Wir sind die europaweit einzige Kostümwerkstatt in einem Altbau", erzählt sie zur Begrüßung stolz. Über vier Stockwerke und eine Gesamtfläche von 3.953 Quadratmetern erstrecken sich Planungsabteilung, Damen- und Herrenschneiderei, Kunsthandwerk, Modisterei, Schuhmacherei, Stofflager und Kostümfundus.

Nicht nur für Grazer Bühnen

"Derzeit arbeiten wir an der Produktion für die Operette ‚Die Fledermaus‘. Die stressigste Phase haben wir aber schon hinter uns – die meisten Premieren finden in der Zeit zwischen September und Jänner statt", verrät Goll.

Zwischen 1.500 und 2.500 Kleidungsstücke stellt das Team der "art+event"-Kostümproduktion jährlich für unterschiedliche Kunden, wie die Oper und das Schauspielhaus Graz, aber auch die Seefestspiele Mörbisch, her. "Wir waren lange Zeit Teil der Vereinigten Bühnen Graz. Mit unserer Ausgliederung im Jahr 2008 haben wir dann begonnen, während der Stehzeiten externe Kunden zu betreuen."

Vor der Produktion

Der Ablauf ist dabei immer derselbe: "In einem ersten Schritt präsentiert uns der Designer seine Entwürfe. Diese sind zwar meist sehr schön gezeichnet, es fehlen aber oft praktische Komponenten, wie Reißverschlüsse. Manchmal stoßen wir an die Grenzen des Umsetzbaren und müssen Kompromisse finden."

In einem zweiten Schritt wird abgewogen, was gekauft werden kann und was in Handarbeit produziert werden muss: "Das geschieht vor allem im Sinne des Theaterbudgets. Der dritte Schritt ist dann die Auswahl der Materialien. Dafür haben wir ein eigenes, sehr umfangreiches Stofflager."

Umsetzung mit Liebe

Umgesetzt werden die Kleidungsstücke in der Damen- oder Herrenschneiderei: "Für diese Handwerke braucht man unterschiedliche Ausbildungen. In der Damenschneiderei arbeitet man nämlich großteils mit leichteren Stoffen." Genäht wird oft zu zweit oder zu dritt an einem Stück, je nach Aufwand bis zu 120 Stunden.

Fleißig ist auch Ulrich Pieber in der Schuhmacherei. Mit einem Ledersymbol am Unterarm als Tattoo hat er seiner Liebe zum Beruf Ausdruck verliehen: "Ich habe einmal mitgezählt. Für ein paar Schuhe sind mindestens 45 Arbeitsschritte erforderlich." In seiner Werkstatt sind unter anderem die signifikanten roten Stiefel mit verdrehten Lamellen für die Hauptdarstellerin der Oper "Salome" in Graz entstanden.

Nach ihrem großen Auftritt werden die Kleidungsstücke an die Kostümwerkstatt retourniert: "Wir lagern sie ein, verleihen sie oder verkaufen sie auf Theaterfesten." Derzeit umfasst der Fundus rund 150.000 Teile.

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