FPÖ-Forderung
Land Steiermark soll Lehrstellen-Kontingent um 20 Prozent erhöhen
Die Situation war schon vor der Corona-Krise nicht unbedingt rosig: Hatten wir in der Steiermark im Jahr 2013 noch 17.580 Lehrlinge, so sank der Stand bis zum Jahr 2019 auf 15.543 Lehrlinge. Die wirtschaftlichen Probleme der letzten Monate haben es jetzt nicht leichter gemacht, wie der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek ausführt: "Machte es die hervorragende wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre noch – zumindest theoretisch – möglich, dass jeder Lehrstellensuchende einen Lehrplatz finden konnte oder wir sogar einen kleinen Überschuss an Lehrstellen hatte, so kehrte sich die Lage nun ins Gegenteil." Die Statistik des Arbeitsmarktservice Steiermark weise mit Ende Mai 773 Lehrstellensuchende auf, eine Zunahme gegenüber dem Mai des Vorjahres um 201 Personen. Demgegenüber stehen, so Kunasek, nur 680 gemeldete offene Lehrstellen, eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr um 180 Stellen. In Kombination mit der Anzahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren, die um über 3.300 Personen auf 6.515 gestiegen ist, läuten bei den steirischen Freiheitlichen die Alarmglocken: "Gemessen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt jene junger Menschen bei rund zwölf Prozent. Diese Lage dürfte sich nach Ende des Schuljahres und dann bis in den Herbst hinein und vor allem mit Winterbeginn noch einmal massiv verschärfen", befürchtet Kunasek.
FPÖ nimmt Land in die Pflicht
Geht es nach der FPÖ, sollte das Land Steiermark angesichts der angespannten Situation am Lehrstellenmarkt und der hohen Jugendarbeitslosigkeit mit gutem Beispiel vorangehen: "Wir fordern als Sofortmaßnahme eine Erhöhung der im Bereich des Landes angesiedelten Lehrstellenplätze um 20 Prozent", formuliert Kunasek. Ziel müsse es sein, allen steirischen Jugendlichen eine echte Perspektive zu bieten. Inklusive der steirischen Krankenanstalten gibt es im Land derzeit rund 200 Lehrlinge, folgt man den FPÖ-Plänen müssten also pro Jahr 40 neue Lehrstellen installiert werden. Ein entsprechender Antrag wurde im Landtag eingebracht und sollte, so Kunasek, auf vier Jahre ausgelegt sein. Kunasek legt noch nach: „Grundsätzlich haben ÖVP und SPÖ auch unabhängig von der Krise zu handeln, waren sie es doch, die stetig die Lehrstellen des Landes verringerten und damit steirische Jugendliche um ihre Ausbildung brachten.“
Lehrstellen-Monitoring etablieren
Zusätzlich solle in Zusammenarbeit mit dem AMS ein Monitoring des Lehrstellenmarktes etabliert werden, um bei einem weiteren Anstieg der Lehrstellenlücke reagieren zu können. Außerdem wünscht man sich von der Personalabteilung einen Bericht zur bevorstehenden Pensionierungswelle im Land, der sich unter anderem explizit mit den Auswirkungen auf jene Planstellen, die mit selbst ausgebildeten Lehrlingen nachbesetzt werden könnten, befasst sollte.
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