Lass uns doch mal über Sex reden, Kind!

Teenager und Sex: Eltern sollten mit ihren Kinder einen offenen Umgang mit der Thematik pflegen. | Foto: Bilderbox
  • Teenager und Sex: Eltern sollten mit ihren Kinder einen offenen Umgang mit der Thematik pflegen.
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„Let’s talk about sex, baby, let’s talk about you and me.“ ‚Salt’n’Pepa‘ sangen schon Anfang der 90er-Jahre darüber und haben Recht: Sex sollte kein Thema sein, das tabuisiert wird – erst recht nicht in der Erziehung. Dem eigenen Kind einen natürlichen Zugang zu Sexualität zu erklären, kann nicht früh genug beginnen. Besonders in den Teenager-Jahren wäre aber eine aufrichtige Kommunikation zwischen Eltern und Kind nötig.

Das Problem

Einerseits ist Sexualität heute überall und ständig präsent: In der Werbung, im Internet, im Fernsehen. Auf der anderen Seite ist die Tabuisierung nach wie vor vorhanden. Gerade daher muss über folgende Punkte ehrlich gesprochen werden:
1) Aufklärung. Sind die biologischen Grundlagen der Sexualität klar und ohne Tabus?
2) Sicherheit und Sexualität. Wie schütze ich mich vor einer ungewollten Schwangerschaft und vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten?
3) Erregungskurve bei Sexualität. Wie reagieren Männer bzw. Frauen bei sexuellen Handlungen?
4) Sexualität und gegenseitiger Respekt. Gerade für junge Frauen ist Achtung und gegenseitiger Respekt sehr wichtig.

Gut beraten

Teenager erleben viele körperliche Veränderungen in der Pubertät und brauchen in dieser Zeit einen sicheren Hafen, wo sie sich austauschen können. Um Ihr Kind in dieser sensiblen Phase zu unterstützen, rät der Psychologe zu folgenden Tipps:
1. Denken Sie an Ihre Jugend. Gehen Sie in sich und überlegen Sie, wie Sie die Zeit als Jugendlicher erlebt haben. Was konnten Sie von dem, was Ihre Eltern Ihnen mitgeteilt haben, brauchen? Nutzen Sie dies für ein Gespräch.
2. Früher als später. Beginnen Sie mit einem Gespräch über Sexualität lieber früher als später, um es einen Schritt vor der tatsächlich erfolgten Handlung geführt zu haben.
3. Offen und ohne Tabus. Sprechen Sie die Dinge offen an, sodass sich Ihr Kind sicher, wohl und gehört fühlt.
4. Sprechen Sie über Verhütung. Neben den biologischen Grundlagen sollten Sie vor allem das Thema Verhütung behandeln. Erklären Sie dabei den richtigen Gebrauch eines Kondoms und den Sinn der Antibabypille. Diese beiden sind nachgewiesenermaßen die besten Verhütungsmittel.
5. Ermutigen Sie zum Gespräch. Wenn sich Ihr Kind in irgendeiner Frage der Sexualität unsicher fühlt, ermutigen Sie es, das Gespräch zu suchen. Seien Sie ein wohlwollender und verständnisvoller Gesprächspartner, der unterstützt statt kritisiert.
7. Informieren Sie. Klären Sie Ihren Teenager über die unterschiedlichen Erregungszyklen bei Jungs und Mädchen auf. Während die Erregungszyklen bei Männern schnell steigen, ist der Erregungsanstieg bei Frauen langsamer.
8. Respektvoller Umgang. Lassen Sie das Thema Respekt nie außen vor. Erfüllte Sexualität gibt es nur dann, wenn es wechselseitigen Respekt gibt.
10. Mit etwas Witz. Eine Prise Humor kann nie schaden.

Der Familienflüsterer

Dr. Philip Streit ist Psychologe, Psychotherapeut, sowie Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das größte Familientherapiezentrum der Steiermark. Tel.: 0316/77 43 44, Web: www.ikjf.at
Im Jänner 2016 hat er das „M42“, das neue Begegnungs- und Therapiezentrum des Institutes in der Moserhofgasse eröffnet.

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