Gesundheitsamt
"Legionellen-Fälle nicht häufig, aber umso dramatischer"
Einem Fernitzer hätten Legionellen fast das Leben gekostet. Seinen Fall sieht der 33-Jährige als warnendes Beispiel und auch die Grazer Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter betont: "Auch jüngere Menschen und tendenziell eher Männer können betroffen sein."
GRAZ/GRAZ-UMGEBUNG. Inzwischen geht es Mario Pestitschek wieder gut, dass er nach einer Legionellen-Infektion zehn Tage lang im Koma lag und ihm ein mehrfaches Organversagen drohte, sieht man ihm auf den ersten Blick nicht mehr an. Damit anderen erspart bleibt, was er durchleben musste, machte er seine Geschichte öffentlich. Besonders heimtückisch: Die Erreger, die sich in geschlossenen Wassersystemen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius vermehren können, steckten im Duschkopf.
Da Legionellen bei Temperaturen von über 60 Grad Celsius (und unter 20 Grad Celsius) keine geeigneten Lebensbedingungen vorfinden, raten Expertinnen und Experten, Boiler auch entsprechend aufzuheizen, da man sonst die Gesundheit aller Nutzerinnen und Nutzer aufs Spiel setzt. Wichtig auch: Legionellen-Erkrankungen sind jedenfalls meldepflichtig, erklärt die Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes Eva Winter.
Geht eine Meldung ein, begeben sich ihre Mitarbeiter auf Spurensuche, um den Erregern den Garaus zu machen. "Zum Glück gibt es diese Fälle nicht sehr häufig, aber wenn sie auftreten, sind sie umso dramatischer", weiß die Medizinerin, "Legionellen können ganz schwere Lungenentzündungen auslösen – auch bei jüngeren Menschen und tendenziell sind eher Männer betroffen."
Auf Symptome achten
Ein "klassisches" Habitat für die Erreger ist auch der heimische Gartenschlauch, erreicht das sich darin befindliche Wasser durch Sonneneinstrahlung entsprechende Temperaturen. Wird mit einem Bewässerungsaufsatz belasteter Sprühnebel in der Luft verteilt und diese eingeatmet, kann dies schlimme Folgen nach sich ziehen. Zu den Symptomen der sogenannten Legionärskrankheit beziehungsweise Legionellen-Pneumonie gehören Husten, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Zudem können starke Kopfschmerzen und Durchfall auftreten. Die gute Nachricht Werden Verdachtsfälle richtig diagnostiziert und behandelt, bestehen gute Aussichten auf Genesung.
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