Auskunft verweigert
Mutmaßlicher Täter wurde aus dem Koma geweckt
Nachdem es am Samstag in Wetzelsdorf zu einem Femizid kam, bei dem in Folge auch ein unbeteiligter 31-jähriger Grazer getötet wurde, wurde der mutmaßliche Täter zur Befragung nun aus dem künstlichen Koma geweckt. Er ist ansprechbar, verweigert aber die Aussage. Es besteht der Verdacht des zweifachen Mordes.
GRAZ. Es war die Schocknachricht: Ein 28-jähriger soll eine 39-jährige Grazerin mit einem Messer mehrere und schlußendlich tödliche Stichwunden zugeführt haben. Wie die Obduktion der Frau bestätigte, wurden dabei auch lebenswichtige Organe verletzt. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, wurde von Ermittlern bereits sichergestellt. Im Anschluss an die Tat soll der Verdächtige sich mit dem Auto auf die Flucht begeben haben.
Nur unweit des Tatorts, auf der Straßganger Straße, kam es zu einem Frontalzusammenstoß mit einem anderen Autolenker, einem 31-jährigen Grazer, der noch an der Unfallstelle verstarb.
Selbstmord als Unfallgrund
Laut Sachverständigen soll der Unfall, auf der sehr gerade verlaufenden Straßganger Straße, mit selbstmörderischer Absicht geschehen sein. Der Beschuldigte soll mit seinem Wagen stark beschleunigt und anschließend frontal in den Gegenverkehr gelenkt haben. Der Unfalllenker überlebte die Kollision mit schwersten Verletzungen und wurde nach einer Notoperation in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Am Dienstagwurde er nun aus diesem wieder geweckt, wann er allerdings für eine Einvernahme bereit sein wird, ist noch unklar. Ebenso unklar bleiben bis zu diesem Zeitpunkt die Hintergründe der grauenvollen Tat, aufgrund der die Staatsanwaltschaft wegen zweifachen Mordes ermittelt.
Verdacht des zweifachen Mordes
Kriminalbeamte des Landeskriminalamtes konnten am Mittwochnachmittag erstmals mit dem Verdächtigen in Kontakt treten, wie die Polizei am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Der Mann, der sich nach wie vor im Krankenhaus befindet, zeigte sich zeitlich und örtlich orientiert und nahm seine Verhaftung zur Kenntnis. Zur Sache verweigerte er sämtliche Auskünfte. Er wurde nun der Justizwache übergeben.
Gewalt an Frauen
Gewalt an Frauen ständiger BegleiterIn ganz Österreich häufen sich die Berichte über Gewaltverbrechen an Frauen, allein im aktuellen Kalenderjahr stellt die Tat in Wetzelsdorf den neunten Frauenmord dar. Laut einem Bericht der "Autonomen Österreichischen Frauenhäuser" gab es im Jahr 2022 drei Frauenmorde durch Personen aus dem engeren Umfeld (Ex-Partner, Partner, Familienmitglieder, enge Bekannte) in Graz alleine, österreichweit wurden 28 Fälle mit Männern als Tätern dokumentiert.
Notfallnummern:
- Polizei: 133
- Frauenhäuser Graz: 0316 429900
- Gewaltschutzzentrum Steiermark: 0316 774199
- Frauenhelpline: 0800 222555
- Telefonseelsorge: 142
- Rat auf Draht: 147
- Männernotruf: 0800 246 247
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