150 Jahre Wasser für Graz
Neuer Trinkwasserspender in Gösting
In Gösting wurde kürzlich ein neuer Trinkwasserbrunnen installiert. Für viele vielleicht nebensächlich, denn der öffentliche Zugang zu Trinkwasser erscheint heute selbstverständlich – vor 150 Jahren sah das aber noch ganz anders aus.
GRAZ. Am Schlossplatz bei der Endstation Gösting gibt es seit vergangener Woche einen Trinkbrunnen. Für Durstige auf dem Weg zur Ruine Gösting, oder Läuferinnen und Läufer, die hier bei Göstings inoffiziellem Hauptplatz häufig vorbeikommen, ist der neue "Durstlöscher" eine Freude. "150 Jahre" ist auf der Plakette auf dem Brunnen zu lesen, denn Graz feiert 150 Jahre öffentliche Wasserversorgung.
Wie das Wasser nach Graz kam
1870 begann man in Graz mit dem Bau der ersten zentralen Wasserversorgungsanlage auf einer Wiese am linken Murufer in der Körösistraße. Diese bestand aus einem 8 Meter tiefen Schachtbrunnen und einem Maschinenhaus. Die Pumpen, die das Wasser aus dem Brunnen durch 49 km Leitung in den Sammelbehälter am Rosenhain pressten, wurden durch Dampfmaschinen betrieben.
Am 1. Mai 1872 wurde diese erste Betriebsanlage eröffnet – die städtische Wasserversorgung wurde aufgenommen. Erbauer dieser Anlage waren die beiden Unternehmer Oscar Pongratz und John Moore. Nach ihnen wurde auch der 1968/69 erbaute Steg benannt. 2010 wurde das Wasserwerk in der Körösistraße durch ein neues modernes Kompetenzzentrum in Andritz ersetzt.
Naturbelassen und bestens kontrolliert
Heute deckt Graz seinen Wasserbedarf noch immer ausschließlich aus Grundwasser, das aus den Wasserwerken Andritz, Friesach, Feldkirchen und zu 25 Prozent aus dem südlichen Hochschwabgebiet kommt. Nur naturbelassenes und bestens kontrolliertes Trinkwasser findet seinen Weg ins mittlerweile über 1.400 km lange Leitungsnetz. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 130 Liter täglich.
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