Interessierte gesucht
Pflegeeltern als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten

- Eine Pflegefamilie unterscheidet sich kaum von einer leiblichen Familie, bietet jedoch die Möglichkeit ein Auffangnetz für Kinder aus schwierigen Verhältnissen zu sein.
- Foto: panthermedia/Prostock-studio (YAYMicro) /Symbolfoto
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Das Amt für Jugend und Familie ist auf der Suche nach Pflegeeltern, die Kinder aus schwierigen Verhältnissen bei sich aufnehmen wollen und ihnen so einen sicheren Hafen in stürmischen Zeiten bieten.
GRAZ. Für Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Familien aufwachsen können, sind sie der Hafen in stürmischen Zeiten: Pflegeeltern. „Die Rolle einer Pflegefamilie zu übernehmen, ist herausfordernd, aber sehr schön, wenn die Entscheidung dazu einmal gefallen ist“, weiß Gerlinde Sternad, Leiterin des Pflegekinderdienstes der Stadt Graz. Welche Beweggründe es sind, eine Pflegeelternschaft zu übernehmen, berichten Katharina und Alfred B. (Namen von der Redaktion geändert).

- "Wir sind auf der Suche nach Pflegeeltern und jederzeit zu Gesprächen bereit", so Gerlinde Sternad, die den Pflegekinderdienst der Stadt Graz leitet.
- Foto: Felix Specht
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„Für uns war klar: Wir wollen Eltern sein und ein Kind begleiten“, sind sich beide einig, „Dann war da erst die Idee der Adoption und nach dem Infoabend war für uns klar: Wir wollen Pflegeeltern werden.“ Das Leben einer Pflegefamilie unterscheidet sich dabei kaum von dem einer leiblichen Familie: „Wir füttern, wickeln, waschen, ziehen an, begleiten in den Schlaf, lesen vor, entdecken Ameisen und kosten neues Essen, putzen Rotznasen, sind stolz, machen uns Sorgen, lachen, verzweifeln, sind müde und können uns nicht vorstellen, wie es ohne diesen wunderbaren kleinen Menschen einmal war.“ Anderen Interessierten können sie nur raten: „Macht es! Kinder brauchen Menschen, die sie begleiten, ihnen Wurzeln geben und sie wachsen lassen.“
Pflegeeltern werden
„Leider suchen bei uns mehr Kinder eine Pflegefamilie, als wir Pflegefamilien haben“, erklärt Sternad, „Daher sind wir auf der Suche nach weiteren Menschen, die Pflegeeltern werden möchten.“ Der Zugang hierzu ist niederschwellig gestaltet. Der Pflegekinderdienst steht jederzeit für erste Gespräche und Informationen bereit. Am Weg zur Pflegeelternschaft werden im Vorfeld die persönlichen, sozialen, gesundheitlichen sowie wirtschaftlichen Voraussetzungen im Rahmen von Hausbesuchen geprüft. Parallel dazu muss ein Kurs bei Affido, einer privaten Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe, absolviert werden. Im Anschluss wird oft schnell ein Kind zugewiesen. Auch hier wird in mehreren Treffen abgeklärt, ob die Chemie stimmt. „Dann steht einer Pflegeelternschaft nichts mehr im Wege“, so Sternad.
Alle Infos zu Rechten, Pflichten, Unterstützungen und mehr für Pflegeeltern finden sich auf www.graz.at/pflegeeltern.
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