„Luisa geht schwimmen“
Projekt gegen sexuelle Belästigung in Grazer Bädern
„Ist Luisa da?“, mit dieser einfachen Frage können sich Personen, die sich in einem der sechs städtischen Frei- und Hallenbädern der Freizeit Graz sexuell belästigt fühlen, künftig an die Badeaufsicht wenden.
GRAZ. Das Projekt "Luisa geht schwimmen", das am 4. Juli offiziell gestartet wird, gibt Mädchen und Frauen bzw. allen Personen im Falle einer sexuellen Belästigung kompetente Unterstützung. Die „Luisa“- Projekte sollen in erster Linie sensibilisieren und gleichzeitig Hilfe und Unterstützung anbieten. „Sexuelle Belästigung hat nirgendwo in unserer Stadt einen Platz. Niemand soll Angst haben müssen, unsere Badeanstalten zu besuchen“, sagte Bürgermeisterin Elke Kahr bei der Pressekonferenz zum Projekt, die Dienstagfrüh im Augartenbad stattgefunden hat.
Belästigung niederschwellig melden
Auf das Thema Umgang mit sexueller Belästigung wurde bereits bisher in den Schulungen des Personals der Grazer Bäder Wert gelegt. Darauf verwies auch Holding-Graz-Freizeit-Geschäftsführer Michael Krainer. Mit dem Projekt „Luisa geht schwimmen“ soll es für Betroffene im Fall sexueller Belästigung noch leichter werden, sich an die Badeaufsicht zu wenden. TARA-Geschäftsführerin und Projektpartnerin Ina Mastnak wies bei der Projektpräsentation darauf hin, dass der sogenannte „Pograpscher“ in Österreich bereits seit einigen Jahren strafbar ist. Laut der Geschäftsführerin der Beratungsstelle gebe es aber viele Fälle von sexueller Belästigung, die nicht dezidiert im Strafrecht aufgeführt sind.
Erfahrungen für die Initiative gibt es bereits aus dem Projekt „Luisa ist da“, das darauf abzielt, sexuelle Belästigung in Grazer Lokalen niederschwelliger melden zu können. Rund 40 Grazer Lokale beteiligen sich mittlerweile daran, "die Teilnahme an dem Projekt ist ein Statement“, so Doris Kirschner, Leiterin des Referats Frauen und Gleichstellung.
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