Rentner als Hausbesetzer
Frechheit siegt, doch nicht auf Dauer. So in etwa lässt sich die Geschichte eines rüstigen Grazer Ehepaars zusammenfassen, das sich heute vor dem Straflandesgericht verantworten muss. Den beiden Rentnern – sie 62, er 64 Jahre alt – wird nämlich schwerer Betrug vorgeworfen.
Angefangen hat alles mit einer Wohnungsdelogierung. Anstatt sich vielleicht Gedanken über die eigene Finanzmisere zu machen, spazierte das Paar ganz einfach ins nächste Immobilienbüro und kaufte ein Haus in Liebenau. Läppische 250.000 Euro gab man dafür vor zu haben und täuschte sogar den Notar. Mit einem Trick erschlich man sich dann auch noch vorab die Schlüssel und weg waren sie. Das Geld haben die Verkäufer freilich nie gesehen. Ein ganzes Jahr brauchte man, um die Leute wieder aus dem Haus zu bekommen.
Klar, dass das nicht ohne Folgen blieb. Das Rentnerpaar wurde angezeigt, Ende März fand die erste Verhandlung statt. Und da platzte Richter Helmut Wlasak dann der Kragen. Mit den Worten „Ich lass mir von Ihnen nicht länger auf der Nase herumtanzen“ verhängte Wlasak die Untersuchungshaft. Im Zuge der Ermittlungen fand man nämlich heraus, dass das Paar bereits den nächsten Kaufvertrag unterschrieben hatte, dieses Mal für ein Haus in Pirka um 320.000 Euro. Eine genaue Schadenssumme ließ sich bis dato nicht ermitteln, bei Gericht schließt man deshalb auch eine Ausweitung des Verfahrens nicht aus.
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