Denkmalschutz
Restaurierung von Grazer Opernfassade gefordert
Im kommenden Jahr feiert die Grazer Oper ihren 125. Geburtstag. Pünktlich zu diesem Jubiläum forciert der Verein für Denkmalpflege Steiermark eine Wiederherstellung der klassischen Portikusfront an der Hauptfassade des Gebäudes, die in der Nachkriegszeit abgetragen wurde.
GRAZ. Es sind einige Erfolge, die sich der Verein für Denkmalpflege Steiermark in der jüngsten Vergangenheit an die Fahnen heften kann. So wurde nicht nur das historische Gewächshaus im Botanischen Garten der Karl-Franzens-Universität revitalisiert, sondern auch die Pläne für die Wiederherstellung der gotischen Kapelle in der Grazer Burg liegen mittlerweile auf dem Tisch.
Diese Ergebnisse sind es wohl auch, die den Verein dazu motivieren, nun wieder ein anderes Projekt verstärkt zu forcieren: Die Rede ist von der Wiederherstellung des Portikus am Grazer Opernhaus, die, sofern es nach dem ehemaligen Landeskonservator für Steiermark Friedrich Bouvier geht, pünktlich zum 125-jährigen Jubiläum der Grazer Oper im Jahr 2024 realisiert werden soll.
Zerstörung in der Nachkriegszeit
Bei diesem Portikus handelt es sich um einen auf sechs Säulen ruhenden Dreiecksgiebel, der ursprünglich an der Hauptfassade des Operngebäudes angebracht war und symbolisch für Bildung und Kultur stand. Am 1. November 1944 wurde die Hauptfassade zwar von einer Fliegerbombe getroffen, die Säulenkonstruktion ließ dieser Treffer aber nahezu unbeschädigt. Erst in der unmittelbaren Nachkriegszeit fiel der Portikus dann einer Renovierung zum Opfer, im Rahmen derer die gesamte Säulenhalle inklusive Giebelrelief abgetragen wurde.
Nun, rund 75 Jahre später, ist es aus Sicht von Friedrich Bouvier höchste Zeit für eine Rekonstruktion des Portikus. An Vorbildern für derartige Wiederherstellungen mangle es jedenfalls nicht, wie Bouvier mit Verweis auf das Wiener Volkstheater erläutert: Auch dieser Bühnenbau wurde durch Bombentreffer im Jahr 1944 in Teilen zerstört, bereits in den 80er-Jahren konnte allerdings eine vollständige Rekonstruktion umgesetzt werden. Eine solche sei Bouvier zufolge auch für die Grazer Oper möglich, zumal eine ähnliche Säulenkonstruktion an der Rückfassade des Gebäudes zahlreiche Anhaltspunkte für die Ausgestaltung liefere. Lediglich das Giebelrelief müsste neu entworfen werden, was jedoch im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs erfolgen könnte.
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