Schmutziges Gold
So treibt Müll die steirische Kreislaufwirtschaft an

Jede Steirerin und jeder Steirer produziert durchschnittlich 492 Kilogramm „Hausmüll“ jährlich. | Foto: Abfalllwirtschaftsverband Knittelfeld
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  • Jede Steirerin und jeder Steirer produziert durchschnittlich 492 Kilogramm „Hausmüll“ jährlich.
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614.000 Tonnen Müll fallen jährlich in der Steiermark an. Mittlerweile werden aber rund 98 Prozent des Abfalls einer weiteren Verwendung zugeführt.

STEIERMARK. Wo konsumiert wird, gibt es auch Abfälle, gerade in den letzten Wochen ist uns dies wieder vor Augen geführt worden. Abfälle müssen demnach auch gesammelt werden, das erledigen in der Steiermark die steirischen Gemeinden beziehungsweise die von ihnen beauftragten Unternehmen.

Jeder Steirer verursacht 492 Kilo Abfall im Jahr

Und dabei fällt eine ganze Menge an: 492 Kilogramm pro Steirerin und Steirer waren das im Jahr 2021, in Summe sind das rund 614.000 Tonnen Abfälle. Wenn man dann noch weiß, dass ein Kilo Lebensmittelabfall etwa zwei Kilogramm CO2-Emmissionen verursacht, wird es noch spannender. Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger rechnet vor:  "Eine volle Küchenabfalltonne mit 190 Litern ist für das Klima so schädlich wie ein Flug von Graz nach München und retour.“ 

Die Kreislaufwirtschaft in der Steiermark nachhaltig ausbauen – eines der großen Ziele von Hans Seitinger. | Foto: Lebensressort/Streibl
  • Die Kreislaufwirtschaft in der Steiermark nachhaltig ausbauen – eines der großen Ziele von Hans Seitinger.
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Deshalb sei für ihn längst die Zeit des Kreislaufdenkens angebrochen. Denn rund 70 Prozent entfallen auf getrennt gesammelte Fraktionen, die gut recycelt werden können. Dazu gehören Bioabfall und Strauch- bzw. Grünschnitt, die durch Kompostierung in Humus umgewandelt werden, sowie Altstoffe, zum Beispiel Altmetalle oder Altpapier. Um das Recycling weiter voranzutreiben, baut man aktuell Altstoffsammelzentren in Ressourcenparks um, in denen bis zu 90 verschiedene Abfallarten sowie gebrauchsfähige Güter zur Wiederverwendung („ReUse“) gesammelt werden.

Plädoyer für die Kreislaufwirtschaft

Genau hier kommt die bereits angesprochene Kreislaufwirtschaft ins Spiel: Denn Produkte und Materialien so lange wie möglich zu nutzen und die darin enthaltenen Stoffe wieder als Rohstoffe für neue Produkte zu verwenden, spart nicht nur Rohstoffe, sondern auch weitere begrenzte Ressourcen wie Energie, Wasser und Flächen. Dazu kann auch jeder seinen Beitrag leisten, in dem man Abfallvermeidung und Abfalltrennung ernst nimmt. Luft nach oben gibt es noch, andere EU-Länder schaffen über 70 Prozent Recyclingquoten, dem kommt man in der Steiermark schon sehr nahe.

Zwischen Weihnachten und Silvester wurde in der Steiermark wieder jede Menge Müll entsorgt. | Foto: Abfallwirtschaftsverband
  • Zwischen Weihnachten und Silvester wurde in der Steiermark wieder jede Menge Müll entsorgt.
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Die Steiermark setzt dabei intensiv auf Information rund um die Müllvermeidung, dazu gehören unter anderem de Förderung waschbarer Windeln, abfallarmer regionaler Feste ("G´scheit Feiern") oder die wiederbefüllbare Steiermarkflasche. Eine wichtige Rolle spielt die umfassende Organisation der steirischen Abfallwirtschaft über die 17 Abfallwirtschaftsverbände, die steirische "Re-Use-Landkarte" (mit über 90 Betrieben) und die Optimierung der Abfalltrennung.

Ein zweites Leben für 98 Prozent des Mülls

Zusammenfassend sagt Seitinger: „Die Zeiten in denen Abfälle verbrannt, oder vergraben wurden, sind vorbei. In der Steiermark forcieren wir eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, bei der Abfälle wertvolle Rohstoffe für neue Produkte sind."

In Zahlen bedeutet das: Rund 586.850 Tonnen der steirischen Abfälle werden einer Verwertung zugeführt, davon 435.400 Tonnen in steirischen Behandlungsanlagen, 112.900 Tonnen in anderen Bundesländern, 38.550 Tonnen im Ausland.
Nur noch 230.350 Tonnen werden verbrannt, davon 155.800 Tonnen in der Steiermark, nur 2 Prozent (19.200 Tonnen)  werden einer Deponierung zugeführt (14.100 Tonnen davon in der Steiermark).

So setzte sich der steirische Abfall 2021 zusammen:
27% Restmüll
22% biogene Abfälle und Grünschnitt
15% Altpapier (Papier, Papierverpackungen und Drucksorten)
8% Sperrmüll
8% Altholz
3% Metall- Eisenschrott
3% Elektro- und Elektronikaltgeräte

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